Endlich wieder St. Martin in Feuerbach:

Traditioneller Umzug nach Corona mit umso größerem Interesse

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Manche Zweifel an der Durchführung und Organisation, die bei ausklingender Pandemie hochkamen, konnten rasch beiseite geschoben werden, als sich schnell viele Kinder in Begleitung von Eltern und Großeltern am Sammelpunkt hinter der katholischen Kirche St. Josef einfanden.

Der Hof der altehrwürdigen evangelischen Stadtkirche St. Mauritius war das Ziel.

Das Jugendorchester des Musikvereins Feuerbach, unter Leitung von Marion Berger, spielte Musikstücke, die die Stimmung für den Laternenumzug förderten. Mit besonderen Klängen wurde die bunte Schar auf ihren langen Weg über die Leobener-, Burgenland- und Klagenfurter Straße zum Platz vor der Kelter verabschiedet. Weiter ging es über die gepflasterte, steile Forsthausstraße zum Hof vor der evangelischen Stadtkirche St. Mauritius, der mit bunten Lichtgirlanden geschmückt war.

Die angenehmen Temperaturen des Spätherbsttages waren von empfindlicher Kühle in den Abendstunden abgelöst worden. Das störte jedoch den isländischen Wallach Ygglir mit St. Martin auf seinem Rücken, dargestellt von Sofie Rau, in keiner Weise. Ruhig und gelassen marschierte er vor einer immer größer werdenden Teilnehmerzahl. Rund 1000 Personen waren es letztlich nach Schätzung von Organisatoren und Polizei gleichermaßen.

Auf dem Platz vor der Kelter wartete bereits das Handharmonika-Orchester-Feuerbach unter Leitung von Jürgen Kutzmutz. Gefällige Lieder und Weisen unterhielten, wie seit vielen Jahren schon, Jung und Alt. Derweil präsentierten sich St. Martin und sein Wallach den leuchtenden Kinderaugen aus der Nähe. Sie nahmen hier auch Abschied vom Isländer „Ygglir“, da es aus Sicherheitsgründen nicht die enge, gepflasterte und steile Straße zur Kirche hinauf durfte.

Dort oben spielte schon der Posaunen-Chor des CVJM und trug zur besinnlichen und gleichzeitig fröhlichen Atmosphäre bei. Hier die alte Kirche und das renovierte mächtige Pfarrhaus, im Hintergrund über der Mauer, das älteste Gebäude Feuerbachs und dazu hunderte bunte Lampions im Hof, bilden immer wieder einen besonderen Rahmen. Ruth Maier, die Vorsitzende des Bürgervereins, begrüßte erfreut und erleichtert zugleich die große Anzahl der jungen und alten Mitbürger und Mitbürgerinnen. Sehr angetan von dem guten Besuch war auch der neue Bezirksvorsteher Johannes Heberle und brachte dies in seinen Grußworten zum Ausdruck. Fröhlicher Gesang von einem gemischten Chor der Teilnehmer und Teilnehmerinnen, ertönte immer wieder. Dem evangelischen Stadtpfarrer, Jens Keil, gelang es mit einer packenden Schilderung der wohltätigen Tat St. Martins, die Ungeduld der Kinder noch zu zügeln – warteten doch schon im Hintergrund die leckeren St. Martins-Männchen aus süßem Hefeteig. Bäckerei Trölsch hat die knapp 500 Männchen gebacken, gesponsert von der Volksbank Stuttgart.

Es ist immer wieder eine besonders herausfordernde Aufgabe, diese Veranstaltung zu stemmen. Schließlich sind es unsere Jüngsten, die hier sicher zu geleiten und zu unterhalten sind. Es ist offensichtlich der größte Umzug in Stuttgart Dies geht nur mit großem ehrenamtlichem Engagement und mit der Hilfe befreundeter Institutionen und Vereine.

Veröffentlicht am 16.11.2022