Mit dem Winterschnitt an Obstbäumen besser warten:

Wein- Obst- und Gartenbauverein lud zu Obstbaumschnitt-Termin und beklagt schlechtes Ertragsjahr

Bei schönem, noch warmem Herbstwetter fanden sich ca. 20 Personen im Garten der Familie Wirth auf der Feuerbacher Hohewarte ein. Der Vorsitzende Steffen Wirth begrüßte die Teilnehmer vor allem den Referenten, Obstbauberater Andreas Siegele herzlich.

Nicht der Winterschnitt, sondern die Gründe des schlechten Ertragsjahres waren die wichtigsten Fragen der Teilnehmer. Die innen versteckt faulenden Äpfel sind auf das nasse Wetter der Blüte zurück zu führen, es hätte zur Blüte gegen Monilia gespritzt werden müssen. Es gibt dafür auch zugelassene Hausgarten Mittel. Das rasche verfaulen der Quitten am Baum ist auf den Anfang September stark einsetzenden Regen zurückzuführen. Dieses Jahr sind Früchte wie Äpfel und Birnen geplatzt, dieses kannte man bisher vor allem von den Kirschen. Der Rindenbrand an den Apfelbäumen konnte direkt gezeigt werden. Bei geringem Befall kann man versuchen auszuschneiden bei starkem Befall ist roden angesagt. Es wurde noch über den Wassermangel diskutiert. Auch die notwendige Bodenpflege wurde intensiv angesprochen.
Obstbäume sollen erst einige Zeit nach dem Blattfall geschnitten werden. Dies bedeutet, mit dem Schnitt sollte erst im Januar begonnen werden. Die Witterung ist dieses Jahr noch so warm, dass es mit größter Wahrscheinlichkeit keine Barbara Kirschblüte im Wohnzimmer gibt. Beeren müssen jedes Jahr geschnitten werden. Dass der Stachelbeerschnitt jedoch so kräftig sein muss überraschte doch manchen Teilnehmer. Auch bei den Träuble war ein kräftiger Rückschnitt angesagt. Bei den Heidelbeeren wurde der notwendige Verjüngungsschnitt gezeigt. Die einjährigen Himbeeren dürfen erst nach dem Blattfall geschnitten werden. Es kann noch dauern, denn jetzt tragen die Ruten noch Früchte. Bei der Sauerkirsche ist grundsätzlich der besondere Schnitt zu beachten. Für den Baumschnitt treffen wir uns wieder im Februar. Die Teilnehmer dankten mit Applaus Andreas Sigele für seine ausführliche Beratung und gingen mit neuen Erkenntnissen nach Hause.

Veröffentlicht am 21.11.2022