Rund 120 Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr, der Rettungsdienste und des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Baden-Württemberg waren vergangenen Samstag im Feuerbacher Tal im Einsatz. Routiniert und sehr professionell wurde diese Aktion von der Evakuierung bis zur Bergung der Fliegerbombe abgeschlossen.
Zwei Stunden benötigte der Kampfmittelbeseitigungsdienst, bis der Blindgänger im Feuerbacher Tal entschärft war. Um 11.20 Uhr kam für die Einsatzkräfte die Entwarnung. Wo zuvor gespenstische Ruhe herrschte - runtergelassene Rollläden, keine Fußgänger, kein Autoverkehr - kehrte allmählich wieder Leben ein. Rund 170 Anwohner mussten zuvor das Gebiet mit einem Radius von 500 Metern verlassen.
Um 10.15 Uhr begann der Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg mit der Entschärfung der 250 Kilogramm-Bombe auf dem Gelände des Vereins für Hundesport, die in 2 Metern Tiefe gefunden wurde. Und nach rund einer Stunde war das Werk vollbracht. „Es handelte sich um einen Standardzünder. Die Bombe war deshalb einfach zu entschärfen. Nur die Kappe des Zünders hat gefehlt“, berichtet die Mitarbeiterin, die die Bombe entschärft hat. Diese könnte beim Eintreten in den felsigen Boden kaputt gegangen sein. „Man musste hier nur mit einer Rohrzange drehen“, ergänzt ihr Kollege Rottner und zeigt auf den oberen Teil des Zünders. Die Bombe hätte eine Sprengkraft von rund 10 Metern gehabt. Sie wurde im Juni 1944 abgeworfen, dabei handelte es sich um ein amerikanisches Fabrikat, welches aber auch von britischen Flugzeugen abgeworfen werden konnte.
Die 250 Kilogramm schwere Bombe wird nun vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg sicher eingelagert, bevor sie schließlich vernichtet wird. Das dies für die Experten der letzte Einsatz im Feuerbacher Tal war, glauben sie übrigens nicht. Es sei gut möglich, dass man hier noch weitere Bomben finden werde.
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