Eine gute Sache

Feuerbacher Stiftung Zeit für Menschen

Bei der Vorstellung des „Feuerbacher Bibers“: Jürgen Kaiser. Fotos: sm Bild 1 von 1: Bei der Vorstellung des „Feuerbacher Bibers“: Jürgen Kaiser. Fotos: sm

Die meisten StuttgarterInnen leben als Single. Sagt die Statistik und verweist dabei nicht nur auf junge Menschen. Viele alte Menschen leben allein. In Zeiten von Corona führte das in die Krise. Denn nun war man wirklich allein. Schnell wurde aus dem Alleinsein Einsamkeit.

In Feuerbach hat sich auf dem Feuerbacher Balkon schon vor Jahren die kleine Stiftung Zeit für Menschen eingerichtet. Ihr geht es um neue Zugänge zur Nachbarschaft. In Zeiten von Corona war das auf einmal soziales Gold wert.

Die Samariterstiftung hat bei allen ihren Alten- und Pflegeheimen kleine Ortsstiftungen mit dem Zusatz „Zeit für Menschen“ gegründet und dazu in Nürtingen die Dachstiftung, auch unter dem Namen „Zeit für Menschen“. In Feuerbach übernahm man den Bettenbau des ehemaligen Krankenhauses und baute die Wohnungen altersgerecht aus. Die hiesige Stiftung wurde von Feuerbacher Firmen und Privatleuten gegründet (ab 500 Euro kann man Stifter werden) und zog mit ein. Neben Büros verfügt sie über zwei Tagungsräume und eine Küche.


Die Stiftung sucht MacherInnen. Menschen, die ihre Idee umsetzen und andere Menschen mit einladen, Nachbarschaft zu schaffen. Ihnen stellt die Feuerbacher Stiftung „Zeit für Menschen“ Räume zur Verfügung und übernimmt Werbung und Marketing. So entstanden ein Handarbeits- und ein Filmgesprächskreis sowie verschiedene Kochkurse. Es gibt gemeinsames Essen und auch Kunstausstellungen lokaler KünstlerInnen. Und Weiteres wird entstehen. Außerdem gibt es die Grundidee einer Zeitbörse, auf der man Aktionen anbieten oder suchen kann. Momentan wird diese Zeitbörse ins digitale Leben übertragen.

Koordiniert wird die tägliche Stiftungsarbeit vom Partner bhz. Die Quartiersmanagerin Anna Schnabel ist jeden Dienstag im Büro im Kitzbüheler Weg 7 ansprechbar, ansonsten über Anna.Schnabel@bhz.de

Während Corona wurde nun Nachbarschaft digital gepflegt – mit einem täglichen Newsletter als Email oder auf SIGNAL. Jetzt, nach der Pandemie, erscheint der Newsletter mehrmals in der Woche und liefert immer eine positive Botschaft mit einem passenden Bild.

Jeden Mittwochvormittag gibt es aber auch ein gemeinsames Frühstück, „die Jam-Session”, und jeden Freitagnachmittag gemütliches Kaffeetrinken. Um der Einsamkeit vorzubeugen, muss man also nur drei Schritte tun: Aufstehen, Wohnung verlassen und ins „Café Kitz 7” in die Kitzbüheler Straße 7 kommen.

Jürgen Kaiser, Journalist, Pfarrer und Vorsitzender der Feuerbacher Stiftung „Zeit für Menschen“.


(Artikel entnommen aus FeuerbachGO 02/23)





Veröffentlicht am 16.02.2023