„Meine Mutter hat mir bewiesen, dass Frauen stärker sind als Männer.“ Das sagt Farhad, der heute 20 Jahre alt ist und mit 11 Jahren den Genozid an seinem jesidischen Volk erlebte und überlebte.
Am 23. August 2014 drangen die IS-Milizen in sein Dorf, töteten vor seinen Augen seinen Vater und verschleppten seine Schwestern. Von einer Minute zur anderen war seine Kindheit zu Ende. Er verlor seinen Vater und viele Verwandte, er verlor sein Zuhause und seine Heimat. Dieses Buch erzählt die Geschichte seiner Flucht durch die brennend heiße Wüste und durchs Sindschar-Gebirge bis nach Kurdistan. Die ständigen Begleiter: Hunger, Durst und die Angst vor dem IS. Es gibt aber auch glückliche Momente: das Wiedersehen mit seinen vier geretteten Schwestern und mit seinem ältesten Bruder, der mit seiner Familie übers Mittelmeer flüchtete.
Farhad, seine Mutter und die jüngsten Geschwister sind 2015 im Rahmen des Sonderkontingents des Landes Baden-Württemberg für verfolgte Jesidinnen nach Stuttgart gekommen. Er hat Freunde gefunden, seinen Realschulabschluss mit Bestnote gemacht und geht jetzt ins technische Gymnasium. Und er hat seinen Traum wahr gemacht: Er hat seine Geschichte aufgeschrieben und gemeinsam mit Nora Papajewski daraus ein sehr persönliches Buch gemacht.
Die Herausgeberin und Lektorin Nora Papajewski lebt und arbeitet in Feuerbach. Sie engagiert sich für geflüchtete Menschen und eine gerechtere Welt. Sie ist Sprecherin der Fairtrade Steuerungsgruppe Feuerbach und unterstützt tatkräftig den Fairen Handel sowie sinnstiftende und soziale Projekte. Mit 65 Jahren hat sie ihr ökofaires Modelabel EcoCarrots gegründet. Für ihr beispielhaftes unternehmerisches Denken und Handeln sowie für ihr zivilgesellschaftliches Engagement wurde Nora Papajewski 2019 für den Zugabe Preis der Körber Stiftung nominiert (Preis für soziale Gründer:innen 60plus)
Uhrzeit: 19.30 Uhr