Radfahren boomt, auch im Wald. Stuttgart ist dank seiner Wälder und der Hügellage ein beliebtes Ziel für Mountainbiker. Allerdings nutzen immer mehr Fahrerinnen und Fahrer auch illegale Wege.
Die Stadt steht deswegen im Austausch mit der Mountainbike-Community, vertreten vor allem durch Mountainbike Stuttgart e.V.
Ziel der Stadt ist es, das Biken im Wald zu ermöglichen und zugleich Tiere und Pflanzen zu schützen. Deswegen will die Stadt drei szenebekannte Strecken außerhalb klassischer Waldwege – so genannte „Trails“ – kurzfristig öffnen und dafür aber dem wilden Biken einen Riegel vorschieben.
Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold, sagte: „Unser Wald ist ein Eldorado für Mountainbiker. Aber alles hat seine Grenzen, so ist auch das Radfahren auf schmalen Pfaden landesweit gesetzlich verboten.“ Pätzold weiter: "Trails können über ein Befreiungsverfahren legalisiert werden. Das ist der richtige Ansatz. Ein Verfahren zur Legalisierung ist allerdings verbunden mit einem sehr aufwändigen Prozess, ein schnelles Ergebnis ist nicht erwartbar. Dieses Verfahren ist jedoch notwendig, weil nur so die Interessen aller berücksichtigt werden können.“
Um dennoch den Mountainbikern Optionen zu ermöglichen, eröffnet die Stadt nun kurzfristig die drei Trails - Indiana Jones Trail, Arizona Trail und Klabuster 2 Trail. Dafür werden aber alle weiteren Trails in den Naturschutzgebieten, Waldbiotopen und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFH-Gebieten) ab sofort gesperrt. Warnschilder weisen zunächst auf die Sperrung hin.
Die Stadtverwaltung bittet die Mountainbiker, auf die Natur in den hohen Schutzgebietskategorien wie beispielsweise den Waldbiotopen Rücksicht zu nehmen und keine weiteren Trails in den Landschaftsschutzgebieten zu erstellen. Die klassischen Fahrwege im Wald können selbstverständlich weiter genutzt werden.