Kontrolliert, gestiftet und geplant:

FeuerbachGO-Serie über die Feuerbacher Brunnen, Teil 3

Högenbrünnele, oben, Wasserhahn und Brunnen auf dem Feuerbacher Friedhof. Fotos: Hänel, gürö. Bild 1 von 2: Högenbrünnele, oben, Wasserhahn und Brunnen auf dem Feuerbacher Friedhof. Fotos: Hänel, gürö.

Von Andrej Hänel. Acht Brunnen beleben Feuerbach an den verschiedensten Stellen. Von historisch bis modern laden sie auch unabhängig von der Jahreszeit zu einer etwas anderen Entdeckungstour im Stadtteil ein.

Im dritten und letzten Teil der Serie geht es um zwei eher versteckte Brunnen an den Ausläufern von Feuerbach – und ein kleiner Ausblick auf die Zukunft ist auch mit dabei.

Das „Högenbrünnele“ an der Kreuzung Rüdiger-/Gernotstraße ist in eine Treppenanlage eingelassen. Der Name leitet sich von Hag oder Hecke ab. Seine mittlerweile versiegte Quelle hat eine lange Vergangenheit, von der wieder einmal das „Begehbare Feuerbacher Gedächtnis“ zu berichten weiß. Schon zur Zeit der Römer versorgte das Wasser dieser Quelle einen Gutshof mit Bad („Villa Rustica“), der sich an der unteren Stuttgarter Straße befand. Die Quelle lieferte ein kalkarmes Wasser, das somit zum Baden gut geeignet war. Die heute bestehende denkmalgeschützte Anlage wurde 1913 im Jugendstil erbaut.
Seit der Sanierung im Jahre 1983 ist dieser Laufbrunnen am öffentlichen Netz angeschlossen und hat Trinkwasserqualität. Seit Anfang Mai hängt hier und an einigen anderen Feuerbacher Brunnen ein laminiertes Hinweisschild, dass das Wasser nach erfolgter Kontrolle zum Trinken freigegeben ist. Hintergrund ist wohl die Aktualisierung der EU-Trinkwasserrichtlinie letztes Jahr, die auch zu Anpassungen im deutschen Wasserhaushaltsgesetz geführt hat: Im August 2022 wurde beschlossen, dass künftig Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein muss. Dazu wurden auch erweiterte Kontrollauflagen der Wasserqualität erlassen.

Die letzte Feuerbacher Brunnenanlage befindet sich im Eingangsbereich des Feuerbacher Friedhofs. Die verhältnismäßig junge Anlage wurde 1997 aus dem von Erna Clauß gestifteten Friedhofs-Fonds gebaut. In einer runden, flachen und ausgepflasterten Schale sind vier Granitquader angeordnet. Leider befindet sich der Brunnen aktuell im Dornröschenschlaf und wird nicht betrieben. Dafür kann man an einer Brunnen-Zapfstelle auf dem Friedhof in der Nähe der Ehrenhalle für die Gefallenen der Weltkriege einen echten „Wasserhahn“ entdecken.

Gespannt kann man auch auf das neu entstehende Quartier am Wiener Platz schauen: Dort ist gemäß der Pläne der Stadt Stuttgart ein Fontänen-Feld nahe der U-Bahnhaltestelle Feuerbach Bahnhof geplant und wird dann sicher die Feuerbacher Brunnenlandschaft bereichern.


TIPP:
Mehr interessante Infos und Fakten zur Brunnensäule an der Hohewartstraße finden Sie auch hier in unserem "Begehbaren Feuerbacher Gedächtnis".

Weitere Informationen auch unter www.stiftung-stuttgarter-bruennele.de.
Auf www.stuttgart-stadtentwaesserung.de kann überdies die Broschüre „Stuttgarter Brunnen“ heruntergeladen werden.


Veröffentlicht am 23.06.2023