Früher passte maximal ein Buch ins Reisegepäck – und meistens musste man vor Ort dann erkennen, dass man eine schlechte Wahl getroffen hatte. Mit Ebooks und Co ist das alles schon leichter – buchstäblich. Noch nicht mal verreisen muss man, mit einem guten Buch entdeckt man fremde Welten auch gemütlich zu Hause, auf dem Balkon oder im Freibad.
Unsere jungen Nachwuchsreporter, die 11 und 13 Jahre alten Geschwister Paula und Henry Drescher, haben mal aufgeschrieben, was sie gerade so richtig gut finden. Das Kinderbuch „Momo“ ist auch dabei, das Paula als Hörspielfassung eingesprochen hat (wir berichteten). Und Redakteurin Susanne Müller-Baji hat noch ein paar Lesetipps für die Großen.
Der Kinderbuchklassiker Momo von Michael Ende
Empfohlen von Paula Drescher
Die kleine Momo, ein Mädchen wahrscheinlich zwischen 10 und 12 Jahre alt, wird von einigen Einwohnern aus einem kleinen Dorf gefunden. Sie scheint nicht zu wissen, wer genau sie ist, aber sie beherrscht eines sehr gut: das Zuhören. Momo hört so zu, dass traurige Menschen glücklich werden und dumme Menschen schlau. Doch eines Tages kommt eine Gruppe von Männern in die Weite des Dorfs, die grauen Herren. Sie haben alle nur eines im Kopf, die Zeit aller Menschen zu klauen. Wird Momo es schaffen, sie zu besiegen?
Ich persönlich liebe das Buch, da ich ja auch die Hauptrolle Momo im Hörspiel (erscheint Ende Juli) sprechen durfte ;-). Die Geschichte ist spannend und emotional zugleich. Das Buch wirkt, ehrlich gesagt, sehr tiefgründig, was ich sehr mag. Ich gebe auf jeden Fall 5 von 5 Sternen. Ein liebenswerter Klassiker, der es einfach wert ist, gelesen zu werden!
Der Comic Manga Naruto, eine Mangareihe von Masashi Kishimoto
Empfohlen von Paula Drescher
Ein kleiner Junge namens Naruto wird von so gut wie allen im Dorf gehasst. Doch er weiß nicht, dass dies an dem in ihm versiegelten Fuchsungeheuer Kyubi liegt. Als er das merkt und danach endlich seine Schulabschlussprüfung schafft, häufen sich jedoch die seltsamen Ereignisse: Sein neuer Sensei – das ist so etwas wie ein Meister oder Lehrer – schickt Naruto mit seiner Gruppe zur Chu-Nin-Auswahlprüfung und ein komischer Schlangentyp namens Drochimaru greift das Dorf an. Und dann scheint sein bester Freund auch noch zu Drochimaru gehen zu wollen?!
Der Thriller „Das Mädchen“ von Stephen King
Empfohlen von Susanne Müller-Baji
Man muss es deutlich sagen: Stephen King hat viele Bücher allein wegen des kommerziellen Erfolgs geschrieben. Einige wenige sind aber darunter, die sogar philosophische Tiefe haben. „Das Mädchen“ ist so eines: Die neunjährige Trisha hat nur einen Moment nicht richtig aufgepasst. Jetzt hat sie sich irgenwo entlang des Appalachian Trail verirrt, und in den endlosen Wäldern hat etwas bereits ihre Witterung aufgenommen. Ihre einzige Verbindung zur Zivilisation ist das Radio in ihrem Walkman, mit dem sie die Baseballspiele ihres Idols Tom Gordon empfangen kann.
Warum man das Buch gelesen haben sollte: King stellt hier völlig unerwarteterweise Fragen nach Gott und Weltsicht: Was hilft einem, wenn man erst neun Jahre alt ist und mutterseelenallein? Gibt es einen Gott, und wird er in der letzten, entscheidenden Runde ins Spiel kommen? „Das Mädchen“ ist ein atmosphärisch dichtes Buch für erwachsene Leser, besonders spannend für alle, die Neu-England, Baseball und Trailwandern mögen. Und für alle anderen, weil es atemlos spannend ist.
Weitere Buchtipps finden Sie in FeuerbachGO, Ausgabe 8, vom 14.7.2023
https://www.feuerbach.de/aktuelles/news/2021/10/29/ab-6.-november-hat-feuerbach-ein-neues-medium