Aus dem Bezirksbeirat:

Drei Bauprojekte in Planung

Drei Themen standen bei der Juli-Sitzung des Bezirksbeirats im Fokus: So wurden die erste Ideen für die Erweiterung und Sanierung der Hohewartschule und der Feuerbacher Realschule präsentiert. Ebenso der Planungsstand des Neubaus der 3-teilbaren Sporthalle neben dem Vitadrom im Triebweg. Und es gab den Aufreger der Sitzung – die neuen Flüchtlingsunterkünfte Im Gaizen.

Flüchtlingsunterkünfte mehrheitlich beschlossen.
Mit 3 Gegenstimmen, 4 Enthaltungen und 9 Ja-Stimmen wurde dem Bau der Flüchtlingsunterkunft auf dem Bosch-Parkplatz Im Gaizen zugestimmt. Das Unternehmen Bosch stellt das Grundstück der Stadt zur Verfügung und möchte laut Verwaltung selbst einen sechsstelligen Betrag in das Vorhaben investieren. Die Stadt selbst rechnet für Miete (ohne Grundstück), Erschließung und Rückbau mit Kosten in Höhe von 1,1 Mio. Euro. Weitere 140 000 Euro sind für die Ausstattung eingeplant.
Zunächst sind die Unterkünfte für 2 Jahre geplant, die Möglichkeit einer Verlängerung besteht. Eine Baugenehmigung liegt ebenfalls vor: Bis zu 142 Plätze für Geflüchtete werden eingerichtet, der Bezug ist für das 2. Quartal 2024 vorgesehen. So weit, so klar. Vor Beschlussfassung gab es jedoch heftige Diskussionen. Es wurden Grundstücksalternativen angeführt, der Sprecher der CDU sprach von der längst erreichten Belastungsgrenze und einem „stolzen Preis“. Man werde daher dem Projekt nicht zustimmen. Die AfD lehnte das Vorhaben ebenfalls ab.
Die Stadtverwaltung sieht jedoch keine Alternative, da die Verwaltung verpflichtet ist, die ihr zugeteilten Flüchtlinge aufzunehmen: Jeden Monat sind 200 zusätzliche Plätze erforderlich, um Geflüchtete unterzubringen. Aus der Ukranie kommen derzeit die meisten Flüchtlinge. Und 60 Prozent der Geflüchteten sind Familien. Ziel sei es auch, Flüchtlinge aus den Sporthallen und Hotels in Quartiere unterzubringen, die Sozialräume bieten und ein selbstgeführtes Leben ermöglichen.
Als die Wirtschaftlichkeit des Projekts in Frage gestellt wurde, wies die Stadtverwaltung darauf hin, dass die Unterbringung in Hotels um ein Vielfaches teurer kommt.

Der Erweiterung und Sanierung von Hohewartschule und Realschule zugestimmt
Vorgestellt wurden drei mögliche Lösungen für die Erweiterung und Sanierung der beiden Schulen. Geplant sind eine gemeinsam genutzte Mensa, Neubauten der Grund- und Realschule, Generalsanierung der Realschule, Sonderräume für Vorbereitungsklassen und Inklusionsprojekte. Um den Sportstättendefizit in Feuerbach entgegenzuwirken, ist auch eine Sporthalle für 3 Übungseinheiten geplant, die ebenfalls von beiden Schulen genutzt werden. Das Raumprogramm ist ausgelegt für eine 3-zügige Ganztagsschule sowie eine 3-zügige Realschule.
Die Um- und Neubauten sind bei laufendem Schulbetrieb geplant und sollen voraussichtlich 4 Jahre dauern. Herwig Rust, Leiter der Realschule Feuerbach, würde eine Sporthalle für 4 Übungseinheiten präferieren. Näheres soll der für Herbst 2025 geplante Architekturwettbewerb ergeben, mit dem Projektbeschluss wird im Sommer 2027 gerechnet, der Baubeschluss könnte somit Ende 2028 erfolgen. Die Fertigstellung voraussichtlich 2032. Die Gesamtkosten inklusive Ausstattung werden mit 85,4 Millionen veranschlagt. Das Vorhaben wurde einstimmig angenommen.

Neubau einer 3-teilbaren Sporthalle im Triebweg
Bereits in der FeuerbachGO 2/2021 haben wir über das geplante Vorhaben berichtet. Die 3-teilbare Sporthalle neben dem Vitadrom soll den Mangel an Stätten für den Schulsport verringern und mit ihrer wettkampfgerechten Ausstattung die Bedürfnisse der ballsporttreibenden Vereine bedienen. Außerdem soll die neue Halle rund 200 Besucher fassen, und es ist ein Gymnastikraum geplant, der für vielfältige Aktivitäten genutzt werden kann. Betrieben und verwaltet wird die Sporthalle durch das Amt für Sport und Bewegung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 17 Millionen Euro. Projektbeschluss wird Mitte 2025 sein, der Bauschluss Mitte 2026, Fertigstellung Mitte 2028. Auch diesem Vorhaben stimmten alle Bezirksbeiräte zu.

Bezirksbeiräte öffnen Fördertopf
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause haben die Bezirksbeiräte wieder Geld aus dem Budgettopf zur Verfügung gestellt. 4 000 Euro erhält das VokalWerk Stuttgart e.V. für das geplante Konzert „Mozart Requiem in d-Moll (KV626) in der Katholischen Kirche St. Josef. Die Mittel werden für die Musiker der Stuttgarter Philharmoniker sowie Technik eingesetzt. 3 000 Euro wurden für den Ehrenamtsempfang 2023 genehmigt, in dem langjährige ehrenamtlich engagierte Personen im Stadtbezirk in einem Festakt die Ehrenmünze der Stadt Stuttgart verliehen wird.


(Aus "FeuerbachGO 09/23")

Veröffentlicht am 18.08.2023