Die Landeshauptstadt Stuttgart schafft durch die Errichtung neuer Modulbaustandorte und die Erweiterung bestehender Systembauten 672 zusätzliche Unterkunftsplätze für Schutzsuchende, darunter auch 96 neue in Feuerbach.
Das hat der Gemeinderat am Donnerstag, 21. März, beschlossen. Der Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen Thomas Fuhrmann sagte: „Diese Plätze sind dringend erforderlich. Wir haben immer noch einige Tausend Menschen in Notunterkünften, und es ist mit weiteren Zuweisungen zu rechnen. Einige Unterkünfte sind nur vorübergehend angemietet und auch die Nutzung von Hotels soll nicht von Dauer sein. Wir arbeiten in der Task Force mit Hochdruck und Ausdauer daran, angemessene und verträgliche Lösungen für diese Pflichtaufgabe zu finden.“
An drei über das Stadtgebiet verteilten Standorten entstehen in Modulbauweise 480 Plätze. In der Wasenstraße in Wangen werden es 92 sein, im Stamitzweg in Mühlhausen 108 und in der Kirchheimer Straße in Sillenbuch 280 Plätze.
Die vom Land im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus geförderten Wohnmodule bieten eine wohnungsähnliche Unterkunft, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden können: für Geflüchtete ebenso wie beispielsweise für Studierende oder als Personalwohnungen.
Jedes Modul ist mit einer Wohnfläche von rund 40 Quadratmetern und zwei Schlafzimmern für maximal vier Personen ausgelegt. Vier Wohnmodule ergeben jeweils ein Gebäude, das mit Holz verkleidet wird und sich deshalb gut in die jeweilige Umgebung einfügt. Die Module sind darauf ausgelegt, 30 Jahre genutzt zu werden und können dafür auch an andere Standorte versetzt werden.
Durch die Erweiterung bestehender Standorte in Systembauweise entstehen in der Hafenbahnstraße in Obertürkheim 96 neue Plätzen und in der Wiener Straße in Feuerbach ebenfalls 96. In der Summe können dadurch 192 Sollplätze geschaffen werden.
In Stuttgart sind aktuell 10.244 Menschen in 190 Unterkünften der Landeshauptstadt Stuttgart untergebracht. Zwei Drittel der Geflüchteten sind Erwachsene, ein Drittel Kinder. Vergleichbar ist das Verhältnis zwischen Familien (64 %) und Alleinstehenden (36 %). In den Unterkünften leben in etwa gleich viele Männer (54 %) wie Frauen (46 %). Die Menschen stammen aus 60 Nationen, der Großteil davon mit rund einem Drittel aus der Ukraine (35 %). Es folgen Syrien (13 %), die Türkei (11 %), Afghanistan (9 %), der Irak (6 %), Nigeria (4 %) und der Iran (3 %) sowie Georgien, Kamerun und Russland (jeweils 2 %).
(Quelle: www.stuttgart.de)