Nichts wie raus und dabei den eigenen Heimatort mit völlig neuen Augen sehen – diesem Ziel hat sich der Bürgerverein Feuerbach verschrieben.
Seit 2021 wird der vom Bürgerverein Feuerbach betreute „Talkrabbenweg“ Abschnitt für Abschnitt begangen und stets Feuerbach von seinen vielen unbekannten Seiten gezeigt.
Am Samstag, 8.6.2024 war nun der 5. und letzte Abschnitt dran. Vorstandsmitglied Jürgen Kaiser hat die 30 Wanderer in gewohnt kompetenter und humorvoller Weise von der Haltestelle Pragsattel über das Robert-Bosch-Krankenhaus, durch die Weinberge und das Gewann Prag geführt.
Er berichtete davon, wie 1846 der Bau der Eisenbahn und mutige Entscheidungen des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Geiger zur Ansiedelung der Industrie führten. 1864 kam die Chininfabrik Jobst nach Feuerbach, die sich zu einer der bedeutendsten Chemiehersteller für Chinin des 19. Jahrhunderts entwickelte. 1870 gründete der Pharmazeut Julius Hauff in Feuerbach eine chemische Fabrik, 1910 kam die Firma Robert Bosch und 1913 die Klavierfabrik Lipp. „Gieskannen-Schneider“ war mit feuerverzinkten Gießkannen erfolgreich und die Firma Weckerle mit Bonbons.
Um die Firmen gut mit dem Güterbahnhof zu verbinden wurde der Bau einer Anschlussbahn umgesetzt. Mit 25 km hatte Feuerbach für die Industriebahn das längste Güterverkehrsnetz Württembergs. Vieles mehr konnte man erfahren und die ein oder andere Geschichte hören.
INFO:
Insgesamt ist der Talkrabbenweg 21 km lang. Es ist ein Rundwanderweg um den Stadtbezirk Feuerbach, der mit dem Symbol des Talkrabbs (ein Rabe) gekennzeichnet ist.
Der gesamte Streckenverlauf ist u. a. hier zu finden: https://www.komoot.com/de-de/tour/6942498
Die Karte kann man am Stand des Bürgervereins beim Höflesmarkt am 6. Juli bekommen.