10 Jahre:

Schoch-Areal-Wandbilderretter feiern Jubiläum

Experten zu Gast im IW8: Die Restauratoren Julia Feldtkeller und Wolfgang Gärtner und sowie Roland Lenz von der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Foto: z Bild 1 von 1: Experten zu Gast im IW8: Die Restauratoren Julia Feldtkeller und Wolfgang Gärtner und sowie Roland Lenz von der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Foto: z

Der "Verein zur Rettung der Wandbilder im Schoch-Areal e.V." in Feuerbach blickt in diesem Jahr nicht ohne Stolz auf seine erfolgreiche zehnjährige Vereinstätigkeit zurück.

An zwei verschiedenen Terminen und Orten im April und Mai wurde die Rettung der Wandmalereien aus dem Schoch-Areal gefeiert.

Am 13. April, anlässlich der 17. Feuerbacher Kulturnacht, fanden sich wieder zahlreiche Besucher aus Feuerbach und Umgebung im Feuerbacher Kulturzentrum IW8 in der Siemensstraße 140 ein. Dort hängen seit 2019 die Schätze des Vereins sicher und geschützt. Die Größe und realistische Malweise der Wandmalereien erstaunten so machen Gast. Interessierte konnten sich im Gespräch mit den aus Berlin, Tübingen und Esslingen angereisten Experten über Untersuchungsmethoden von Wandflächen, Abnahme der Wandmalereien, deren Restaurierung und Anbringung am Standort informieren.

Bei der zweiten Jubiläumsveranstaltung ging es auf Spurensuche. Am 4. Mai trafen sich die Teilnehmer am Treffpunkt Ecke Mühl-/ Dieterlestraße. Im alten noch dörflichen Feuerbach befand sich hier die Wette. Auf einer Fotografie vom Anfang des letzten Jahrhunderts ist im Vordergrund ein Teich zu sehen. Er wurde 1478 als Viehtränke und Löschwasserspeicher angelegt. Spielende Kinder sowie Enten und Gänse unterstreichen den dörflichen Charakter der Straßenszene. Die auf dem Foto abgebildeten Gebäude sind teilweise noch vorhanden, so dass man den Standort der Wette eindeutig identifizieren kann.

Als Vorlage für das Wandbild „Die Wette“ dienten Fotografien des historischen Feuerbach. Im Kurzreferat erfuhren die SpaziergängerInnen über die geschichtliche Entwicklung der Vorschriften zum Anlegen von Löschteichen und Viehtränke, genannt „Wetten“. Die Feuerbacher Wette wurde im Jahr 1904 zugeschüttet und der sie speisende Feuerbach verdolt. Erhalten geblieben ist auch etwa im Stuttgarter Westen der ehemalige Feuerlöschteich, der als Feuersee heute ein Ort der Erholung ist.

Gestärkt mit geschichtlichen Daten zur „Wette“ ging es danach steil bergauf in den Burghaldenweg. Am Ausblickspunkt auf der Halbhöhe konnten die SpaziergängerInnen dann die beeindruckende Sicht auf Feuerbach genießen. Um einen anderen Blick zu ermöglichen – nämlich den „Goethe-Blick“ – hatte der Verein seinen Banner mit der Darstellung der Wandmalerei „Die Weinbaugemeinde“ mitgebracht.

Text: Verein zur Rettung der Wandbilder im Schoch-Areal e.V.

Foto: Bei der Präsentation der frisch geretteten und restaurierten Wandbilder im Jahr 2019.


(Lesen Sie den gesamten Artikel in der FeuerbachGO, Ausgabe 06/2024)

Veröffentlicht am 22.06.2024