Aus dem Bezirksbeirat - Teil 2:

Wie ist der aktuelle Stand bei der Umgestaltung des Grazer Platzes?

Eine Matrize des aktuellen Entwurfs der des Tiefbauamts der Stadt Stuttgart zeigt die geplanten Änderungen. Image: LHS, Tiefbauamt. (Für eine grössere Darstellung bitte auf das Bild klicken) Bild 1 von 1: Eine Matrize des aktuellen Entwurfs der des Tiefbauamts der Stadt Stuttgart zeigt die geplanten Änderungen. Image: LHS, Tiefbauamt. (Für eine grössere Darstellung bitte auf das Bild klicken)

Bei der Bezirksbeiratssitzung im Juli stand neben der Flüchtlingsunterbringung ein weiteres wichtiges Thema auf der Tagesordnung, das die Feuerbacherinnen und Feuerbacher bewegt:

Das Tiefbauamt, vertreten durch Martina Klose und Edina Ljubuncic informierten über Planungsstand, Projektorganisation, Finanzen und Termine des Projektvorhabens Umgestaltung Grazer Platz. Ziel der Umgestaltung sei es, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, den Platz zu einem Aufenthaltsort aufzuwerten, klimagerecht umzugestalten und dabei den Verkehr zu beruhigen.

Anzumerken ist an dieser Stelle, dass das Projekt „Stuttgarter Straße mit Grazer Platz“ schon seit Jahren ansteht, passiert ist bisher aber nichts. Der Baggerbiss sollte eigentlich schon 2024 erfolgen, legt man die Planungen zu Grunde, die im Bezirksbeirat schon mehrfach vorgestellt wurden. Der Einzelhandel freut sich über jeden Tag, an dem die Bagger nicht anrücken, da Bauarbeiten vor der Haustür sicherlich nicht geschäftsfördernd sind. Auch hatte man ja mal vor, die Stuttgarter Straße ganzheitlich zu planen und in Teilabschnitten umzubauen. Von diesem Vorhaben scheint man aber ganz weit abgerückt zu sein beim Tiefbauamt. Es wird wohl beim Stückwerk bleiben oder aber zu langen Bauzeiten führen, gerade, wie bei vielen anderen Bauvorhaben im Stadtbezirk.

Zutreffend ist wohl, dass das Tiefbauamt die eigentlichen Planungen und die Grundlagenermittlung anscheinend erst in diesem Jahr beginnt. Dafür, dass das Projekt entsprechend dem vorgegebenen Zeitraum umgesetzt werden kann, soll Edina Ljubuncic sorgen, die Anfang April als Bezirksingenieurin in Vollzeit beim Tiefbauamt in Feuerbach die Stelle übernahm, die Thomas Hofmann 15 Jahre lang innehatte.

Klose äußerte sich optimistisch, dass der folgende Zeitplan damit weitestgehend eingehalten werden kann: In 2025 werden die Entwurfspläne und die Kosten ermittelt. 2025 startet die Ausführungsplanung und die Mittelbereitstellung. 2026 erfolgt die Ausschreibung und Projektvergabe. 2026/27 je nach Witterung erfolgt die Ressourcenplanung mit den Baufirmen. Für die Bauzeit wird ein Jahr eingeplant. Aktuell werden die Kosten auf 1.178.000 Euro budgetiert.

Klose sprach auch die Problematik bei der Planung an: Es müssen die Bedürfnisse von Radfahrern, Rollstuhlfahrern, Blinden, Autofahrern und letztlich auch der Fußgänger berücksichtigt werden. Daran seien sehr viele Planungsstellen beteiligt, was einen hohen zeitlichen Aufwand mit sich bringe. Und die Personalressourcen seien sehr begrenzt. Die Präsentationen vom Tiefbauamt zeigt die Probleme beim neuen Vorhaben auf: „Alle neuen Planungsprojekte erhöhen die Beschwerdelage. Denn Umgestaltung stört den Verkehrsfluss, Parkplätze fallen weg – problematisch für den Einzelhandel; Parkdruck erhöht sich... Falschparker-Problem verschärft sich... etc.. Kurzum: Das Dilemma: 'Neues' produziert erst mal Kritik."

Kritik aus dem Bezirksbeirat blieb dennoch nicht aus: Jetzt gehe es doch nur um den Grazer Platz und eine Gesamtlösung für die Stuttgarter Straße sei nicht in Sicht. Die Befürchtung ist groß, dass durch die Gehwegführung die Chance einer sinnvollen Gesamtplanung verbaut werde. Durch die Fahrradstraße in der Burgenlandstraße, den neuen Grazer Platz und die Freigabe von Parkplätzen zugunsten von Außenbewirtung verringere sich die Zahl der Parkplätze um 68 Stück. Nicht zu vergessen die Parkplätze, die für Behinderte, E-Tankstellen und Car-Sharing freigehalten werden.


Aus FeuerbachGO, Ausgabe 08/2024

Veröffentlicht am 04.09.2024