Stuttgart Netze macht 'Stromnetz fit für Energiewende':

Straßenbetrieb soll bei Umbau des Stuttgarter Stromnetz-Knotenpunkts Bludenzer Straße "gewährleistet bleiben"

Bludenzer Strasse. Foto: Stuttgart Netze Bild 1 von 1: Bludenzer Strasse. Foto: Stuttgart Netze

Mitten in Stuttgart-Feuerbach modernisiert die Stuttgart Netze für circa 18 Millionen Euro das Umspannwerk Bludenzer Straße, ein unverzichtbarer Knotenpunkt im Stromnetz der Landeshauptstadt.

Die besondere Herausforderung dabei: Der Umbau muss auf engstem Raum erfolgen, während der laufende Betrieb gewährleistet bleibt.
Das Umspannwerk Bludenzer Straße, direkt an der vielbefahrenen B295 zwischen Feuerbach und Pragsattel gelegen, wird derzeit umfassend erneuert. „Nach über 40 Jahren Betrieb war klar, dass eine Erneuerung der elektrischen Anlagen im Gebäudebestand nicht ausreicht, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen eines modernen Stromnetzes gerecht zu werden. Und das insbesondere vor dem Hintergrund, dass Stuttgart bis 2035 klimaneutral werden will und das Stromnetz hier eine entscheidende Rolle spielt“, sagt Paul Schwan (Teamleiter Hoch-/Leitungsbau Hochspannung). Daher haben wir uns für einen Neubau des Umspannwerkes mit leistungsfähigeren Anlagen entschieden. Lediglich das Gebäude, in dem die Transformatoren untergebracht sind, bleibt bestehen.

Eine Herausforderung der besonderen Art ist, die Stromversorgung während der Erneuerung weiterhin sicherzustellen. Nach der Fertigstellung der neuen Anlagenteile erfolgt dann die schrittweise Übergabe der Stromversorgung von der alten auf die neue Anlage. Diese Methode lässt sich relativ einfach umsetzen – vorausgesetzt, es steht ausreichend Platz zur Verfügung. In Feuerbach, zwischen Bregenzer und Steiermärker Straße, sind die Platzverhältnisse jedoch äußerst begrenzt. Das stellt die Modernisierungsmaßnahmen der Stuttgart Netze vor erhebliche logistische und technische Herausforderungen.

Zwei Abrisse, zwei Neubauten:

Ein logistisches Hütchenspiel Im Oktober 2021 begann der erste Bauabschnitt: Auf dem letzten verfügbaren Platz errichtete die Stuttgart Netze bis Januar 2023 das neue Gebäude. Die neuen hochmoderne Anlageteile gingen dann im Mai 2023 in Betrieb. Im Anschluss daran wurde bis April 2024 die Stromversorgung von der alten Anlage auf die neue übertragen. Dies ermöglichte dann den Abriss des alten Gebäudeteils, der im August 2024 abgeschlossen wurde.

Als nächster Schritt wird im Frühjahr 2025 auf der freigewordenen Fläche eine neue Hochspannungsschaltanlage errichtet. Der bestehende Gebäudeteil bleibt vorerst in Betrieb, um die Stromversorgung sicherzustellen. Sobald die neue Anlage in Betrieb ist, wird das alte Gebäude abgerissen, und an seiner Stelle entstehen eine Grünfläche und Parkplätze für den Betriebsservice der Stuttgart Netze.

„Dieser komplexe Umbau wäre ohne die enge Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Stuttgart und Netze BW als Dienstleister nicht möglich gewesen“, berichtet Paul Schwan. So stellte die Stadt temporär einen Teil des öffentlichen Raumes zur Verfügung, wodurch das Bauprojekt in der engen Umgebung realisiert werden konnte. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Stuttgart Netze den entsprechenden Gehweg mitsamt Grünfläche wieder herstellen. Das gesamte Projekt wird voraussichtlich im November 2026 abgeschlossen sein.

Was sind Umspannwerke?

Umspannwerke spielen eine Schlüsselrolle im Stromnetz: Sie wandeln hohe Spannungen (in Stuttgart sind das 110.000 V), die für die übergeordnete Verteilung erforderlich sind, in niedrigere Spannungen um, die vor Ort genutzt werden können (in Stuttgart 10.000 V). Diese Aufgabe übernehmen die Transformatoren. Gleichzeitig steuern Schaltanlagen den Stromfluss im jeweiligen Gebiet und sorgen für die Stabilität des Netzes. Im öffentlichen Stromnetz der Landeshauptstadt gibt es insgesamt 24 Umspannwerke.

Veröffentlicht am 18.10.2024