Was bietet mir die Zukunft?

Das war die Feuerbacher Ausbildungsmesse 2024

Bei der Ausbildungsmesse 2024 konnten die Jugendlichen u.a. sehen, wo der Hammer hängt... und vieles mehr. Viel Spass beim Durchklicken! Fotos: feuerbach.de Bild 1 von 15: Bei der Ausbildungsmesse 2024 konnten die Jugendlichen u.a. sehen, wo der Hammer hängt... und vieles mehr. Viel Spass beim Durchklicken! Fotos: feuerbach.de

Die Zufriedenheit des Orga-teams am 14. November in der Feuerbacher Festhalle war deutlich zu spüren: Die Ausbildungsmesse war auch dieses Jahr wieder bestens besucht und ein voller Erfolg.

Insgesamt 34 Aussteller präsentierten diesmal ihre Berufsfelder und boten den jungen Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, durch eigenes Ausprobieren einen ersten Einblick in verschiedene Berufe zu gewinnen. „Die hohe Resonanz zeigt, dass sich unsere Mühe gelohnt hat und das Interesse an beruflicher Orientierung weiterhin groß ist“, so Thomas Schmid vom Orga-Team.
Von Handwerkskunst bis zu technischen Berufen – an den Ständen wurde wieder kräftig gesägt, gehämmert und getüftelt. Die Jugendlichen nutzten dabei zudem ausgiebig die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich zu informieren. Nicht weniger als die Entscheidung, wie es nach der Schule im Leben der jungen Menschen weitergeht, stand schließlich an. Während einige bereits ein Ziel vor Augen hatten, ins Berufsleben einzusteigen, interessierten sich andere etwa verstärkt für Weiterbildungsmöglichkeiten.

Nachgefragt bei Thomas Schmid vom Organisationsteam:

+++Wie kam es zu der Idee, eine Ausbildungsmesse in Feuerbach zu organisieren?+++
„Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, für die Realschule und die Bismarckschule Unternehmen und Berufsschulen als Aussteller zu gewinnen, die einen starken Bezug zum Bildungstandort Feuerbach haben. In den letzten Jahren ist die Zahl der Aussteller aber gewachsen. Auch Unternehmen von außerhalb schreiben uns an und wollen teilnehmen.“

+++Gibt es denn auch Erfolgsgeschichten?+++
„Ja, es kommt durchaus vor, dass sich Entscheidungen beim Besuch der Ausbildungsmesse festigen. Wir Lehrkräfte können zwar im Wirtschaftsunterricht einen guten Überblick über Berufsfelder geben, das Insider-Wissen bekommen die Kinder aber von den Unternehmen direkt. Das können wir nicht leisten. Eine Besonderheit ist, dass wir die Eltern immer mit den Kindern einladen, weil wir wissen, dass sie auf die Berufswahl einen hohen Einfluss haben. Da profitieren die Kinder, wenn die Eltern dabei sind und sich ebenfalls informieren. Außerdem zeigen sich unsere Kids im Beisein der Eltern meist von ihrer besten Seite.“

+++Wie werden die Schüler im Unterricht auf die Ausbildungsmesse vorbereitet?+++
Die Vorbereitung findet im Fach WBS statt (Wirtschafts-, Berufs- und Studienorientierung). Dort besprechen wir alles, was rund um die Berufliche Orientierung wichtig ist: Wissen über Berufsfelder, den Bewerbungsprozess vom Bewerbungsschreiben bis zum Ausbildungsvertrag, Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und Anforderungsmuster in unserer heutigen Arbeitswelt.

+++Wird die Ausbildungsmesse im Unterricht nachbereitet?+++
Wir holen jedes Jahr ein Feedback ein. Dieses Jahr haben wir, auf Wunsch der SchülerInnen, mehr soziale Berufsfelder im Programm.

+++Wie zufrieden sind die Unternehmen mit der Ausbildungsmesse?+++
Viele unserer Aussteller sind seit der ersten Messe dabei und begleiten uns treu von Jahr zu Jahr. Natürlich sind wir im Orga-Team keine professionellen Messeplaner, sondern machen das ehrenamtlich neben unserer Haupttätigkeit an den Schulen. Aber die Unternehmen und weiterführenden Schulen haben die Möglichkeit, niederschwellig in Kontakt mit den Schülern zu treten und schätzen unsere Arbeit. Zudem ist die Teilnahme für die Unternehmen kostenfrei.

+++Was waren die ungewöhnlichsten Berufe auf der Ausbildungsmesse?+++
Ungewöhnlich im eigentlichen Sinne sind die Berufe nicht, eher unbekannt und bei den Kids nicht auf dem Schirm. Das betrifft vor allem Handwerksberufe. Oftmals wissen unsere SchülerInnen aber auch noch sehr wenig über die attraktiven Möglichkeiten an den Beruflichen Schulen. Da können wir auf der Messe Kontakte herstellen. Hinzu kommt, dass unsere Aussteller jedes Jahr ein tolles Programm anbieten und eigens für diesen Abend Werkbänke, Gerätschaften und verschiede Medien mitbringen, mit denen die Kinder selbst ausprobieren können. Daraus entwickeln sich dann oft konkretere Fragen: Wie genau arbeitet ein Dachdecker? Was genau macht man als Glaser und welche Berufe kann man in einem Sanitätshaus erlernen?

+++Was ist der schlimmste Fehler, den man bei der Bewerbung machen kann?+++
Bewerbungen sollten authentisch und sorgfältig erstellt sein. Unwahrheiten kommen spätestens im Bewerbungsgespräch heraus. Auch fällt es auf, wenn ein Anschreiben mit ChatGPT erstellt und eins zu eins übernommen wurde. Dann passt die Stilistik oft nicht zum Alter und zum Bildungsstand des Schülers. Schreiben ist ein mühsamer Prozess und auf dem Weg zur stimmigen Bewerbung braucht es Zeit und mehrere Überarbeitungsschleifen.


INFO – ÜBER DAS VERHÄLTNIS VON BEWERBERN UND AUSBILDUNGSSTELLEN IN DEUTSCHLAND

Trotzdem zeichnet sich erneut ab, dass wahrscheinlich mindestens etwa ein Fünftel aller Lehrstellen in Deutschland wohl auch im kommenden Jahr schwer oder nicht zu besetzen sein werden. In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis von Bewerbern zu freien Ausbildungsplätzen in Deutschland stark zugunsten der Ausbildungsplätze verschoben. Das bedeutet, es gibt deutlich mehr Stellen als Bewerber, was eher vorteilhaft für die Bewerber ist. Seit 2018 sinkt die Zahl der Bewerber kontinuierlich, während die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen relativ konstant geblieben ist.
Für das Ausbildungsjahr 2022/2023 etwa meldeten Unternehmen 545.000 Ausbildungsstellen, während sich nur 422.000 Bewerber registrierten – das entspricht etwa 80 Bewerbern pro 100 Stellen. Dieser Trend zeigt, dass es mittlerweile mehr Ausbildungsangebote als interessierte und geeignete Bewerber gibt. Besonders schwierig ist die Besetzung in Branchen wie dem Einzelhandel, der Lebensmittelverarbeitung und Bau- und Metallberufen.
Das Ungleichgewicht ist zudem besonders ausgeprägt in ländlichen Regionen, wo viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, während Bewerber in städtischen Gebieten öfter Schwierigkeiten haben, eine passende Stelle zu finden.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit)


Das Team von feuerbach.de war natürlich auch wieder vor Ort dabei. Schauen Sie doch einfach mal in unsere Bildergalerie oben rein (aufs erste Bild klicken, um Galerie zu öffnen).

Veröffentlicht am 18.11.2024