Bürgerverein Feuerbach:

Erkundung der Veitskapelle in Mühlhausen – trotz Hitze

Fotos: Jürgen Kaiser Bild 1 von 3: Fotos: Jürgen Kaiser

Die Hitze hat die rund 16 Teilnehmer nicht davon abgehalten sich am 25.6.2025 auf den Weg nach Mühlhausen zu machen, um die historische Veitskapelle zu besichtigen. In der kühlen Kirche konnte dann eine spannende Führung genossen werden.

Nach der Fahrt mit der Stadtbahn bis nach Mühlhausen wurde die Gruppe von Frau Ulmer, der sachkundigen Kirchenführerin, herzlich empfangen. Das Bauwerk, das auf eine Stiftung des „ehrbaren Reinhart von Mühlhausen, Bürger zu Prag“ aus dem Jahr 1380 zurückgeht, hat eine lange und bewegte Geschichte. Reinhart, vermutlich aus dem Ortsadel stammend, hatte zusammen mit seinem Bruder Eberhart in Prag ein beachtliches Vermögen und Ansehen erlangt. Die beiden waren für den Württemberger Grafen tätig und schenkten ihrer Heimatgemeinde dieses beeindruckende Bauwerk.

In der Veitskapelle spürt man noch heute den Einfluss Prags: Viele Heiligenbilder, die in Böhmen verehrt werden, zieren die Wände. Das erste Hochaltarbild stammt ebenfalls aus Prag und ist heute in der Staatsgalerie zu bewundern. Besonders spannend ist die Legende um den Heiligen Veit, der trotz vieler Prüfungen an seinem Glauben festhielt – eine Geschichte, die in der Kapelle bildlich dargestellt wird.

Erstaunlich ist auch, dass die Kapelle den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hat. Im 16. Jahrhundert gehörte Mühlhausen den Herren von Kaltental. Während der Reformation in Württemberg blieb die kleine Kirche verschont vom Bildersturm, da Mühlhausen damals noch nicht zum württembergischen Gebiet gehörte. So sind Schnitzereien und Wandgemälde bis heute erhalten geblieben.

Im Laufe ihrer langen Geschichte hat die Kapelle so einiges erlebt: Sie diente Soldaten als Magazin, war Pferdestall, Lazarett und Lagerhalle. Die letzte große Restaurierung fand 2010 statt. Während dieser Zeit war die Kirche zwei Jahre lang geschlossen.

Nach der Führung, gab es für die Teilnehmer die Gelegenheit, sich bei kühlen Getränken in einem nahegelegenen Restaurant zu erfrischen. Mit neuer Energie ging es dann wieder zurück nach Feuerbach.

Ausblick: Der Bürgerverein ist beim Schulfest der Bachschule mit einem „Entenangel-Spiel“ vertreten. Dabei wird ein großes Bild der alten Wasserstelle, der „Wette“, gezeigt – eine spielerische Verbindung zur Geschichte Feuerbachs. Die Schule liegt nur wenige Schritte davon entfernt.

Außerdem ist am Samstag, den 5. Juli 2025, ein Stand auf dem Höflesmarkt im oberen Teil der Stuttgarter Straße geplant.

Nach der Sommerpause geht es am 19. September weiter: Dann steht ein Besuch bei der Firma Karle Recycling auf dem Programm. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Friedrich-Scholer-Straße 5.

Ein gelungener Tag voller Geschichte, Gemeinschaft und sommerlicher Hitze – der Bürgerverein Feuerbach zeigt wieder einmal, wie spannend lokale Geschichte sein kann!

Veröffentlicht am 01.07.2025