Von wegen "Süßes oder Saures"...

Knochenfeuer & Ahnenkult statt Süßkram & Kürbisse: Halloween ist älter als das Römische Reich (und begann garantiert zuckerfrei...)

Halloween ist wieder in aller Munde und die meisten von uns wissen mittlerweile (hoffentlich), dass dieses Fest keine Amerikanische Marketingmaßnahme zur Steigerung des Verkaufs von Artikeln aus dem Spuk-Utensilienladen unseres Vertrauens ist, sondern ein uraltes keltisches Fest aus Irland. Soweit, so gut.

Wussten Sie aber auch, dass Halloween eigentlich ein Neujahrsfest war, oder dass der Name von "All Hallows’ Eve" (= "Abend vor Allerheiligen") kommt oder, dass es mit grossen "Bonfires" (bone fires = Knochenfeuer) begangen wurde?
Wir haben unser "Google auf Steroiden" (unsere KI) mal glühen lassen und ein paar spannende "Fun Facts" über dieses faszinierende Fest, das nach ungefähr 2500 Jahren immer noch gefeiert wird, für Sie zusammengetragen.

Hier ist eine Sammlung weniger bekannter, aber geschichtlich und kulturell faszinierender Fakten über Halloween und seine Ursprünge, die weit über Kürbisse und „Trick or Treat“ hinausgehen.
Viel Spass beim Lesen... und: "Happy 'All Hallows’ Eve' "!

Ursprung & alte Wurzeln

  • Halloween stammt vom keltischen Fest "Samhain"
  • Ursprünglich wurde um den 31. Oktober das keltische Neujahrsfest Samhain gefeiert, das den Übergang vom Sommer in die dunkle Jahreszeit markierte. Man glaubte, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten dünn wird – Geister und Ahnen konnten die Erde besuchen.
  • Samhain war kein „Totenfest“ im heutigen Sinn
  • Die Kelten sahen den Tod nicht als etwas Endgültiges, sondern als Teil eines Kreislaufs. Samhain war eher ein Moment der Übergänge und Transformation – sowohl in der Natur als auch im spirituellen Sinn.
  • Das Feuer spielte eine zentrale Rolle
  • Riesige Gemeinschaftsfeuer (Bonfires, von „bone fire“ = Knochenfeuer) sollten böse Geister vertreiben und die Sonne symbolisch „erneuern“. Die Asche wurde über die Felder gestreut, um sie zu segnen.
  • Masken hatten apotropäische Bedeutung
  • Menschen trugen Tierfelle oder schaurige Masken nicht zum Spaß, sondern um sich vor wandernden Seelen oder Dämonen zu tarnen – damit sie für einen Geist gehalten und in Ruhe gelassen würden.


Vom Rübengeist zum Kürbis

  • Der erste „Jack O’Lantern“ war keine Kürbisfigur
  • In Irland und Schottland höhlte man ursprünglich Rüben oder Mangold aus. Erst mit der Einwanderung nach Nordamerika im 19. Jahrhundert wurde der Kürbis populär – dort war er größer und leichter zu schnitzen.
  • Die Legende von Jack O’Lantern ist tief mythologisch
  • Sie basiert auf der Geschichte eines geizigen Trinkers, der den Teufel austrickste, aber nach seinem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle durfte. Seither wandert er mit einer glühenden Kohle in einer Rübe durch die Nacht – ein Sinnbild für das „Zwischenreich“.


Christliche Umdeutungen

  • „All Hallows’ Eve“ ist die Vorabendliturgie zu Allerheiligen
  • Als das Christentum sich in keltische Regionen ausbreitete, legte die Kirche All Hallows’ Eve (Abend vor Allerheiligen) bewusst auf den 31. Oktober, um das heidnische Samhain zu überlagern – ein typischer Vorgang bei der Christianisierung alter Feste.
  • In mittelalterlichen Bräuchen verschmolzen beide Traditionen
  • Am 1. und 2. November (Allerheiligen und Allerseelen) zogen Bettler und Kinder durch Dörfer und boten Gebete für die Toten an – im Gegenzug erhielten sie Gebäck (Soul Cakes). Auch Popstar Sting hat darüber einen (gleichnamigen) Song geschrieben. Diese Praxis ist ein direkter Vorläufer des heutigen „Trick or Treat“.


Vergessene Bräuche & Deutungen

  • Halloween war einst ein Orakel-Fest für die Liebe
  • Im 18. Jahrhundert wurden in Irland und Schottland zahlreiche Orakelspiele gespielt – z. B. Äpfelschälen (deren Schale angeblich den Anfangsbuchstaben des zukünftigen Geliebten bildete) oder Walnüsse ins Feuer werfen, um die Beständigkeit einer Beziehung zu prüfen.
  • „Apple bobbing“ (Apfeltauchen) hat keltische Wurzeln
  • Der Apfel galt als Symbol für Fruchtbarkeit und das Jenseits. In Samhain-Riten wurde Apfelwasser als Medium für Weissagungen verwendet – das „Bobbing“ ist ein Überbleibsel davon.
  • In manchen Regionen wurden die Geister bewirtet
  • Familien stellten Speisen und Getränke vor die Tür oder auf den Herd, um wandernde Seelen zu besänftigen. Dies erinnert an alte Ahnenkult-Rituale, wie sie auch in anderen Kulturen vorkommen.


Kulturelle Parallelen

  • Mexikos Día de los Muertos hat ähnliche Wurzeln
  • Obwohl unabhängig entstanden, teilen beide Feste den Glauben an die Rückkehr der Toten und den familiären Kontakt über die Grenze des Lebens hinaus. Beide verbinden Feierlichkeit und Freude mit Erinnerung und Vergänglichkeit.
  • In Schottland hieß Halloween einst „Nutcrack Night“
  • Der Name bezieht sich auf ein Liebesorakel: Junge Leute warfen Nüsse ins Feuer – brannten sie ruhig nebeneinander, galt das Paar als füreinander bestimmt.
  • Halloween war lange ein ländliches, kein urbanes Fest
  • Erst im 20. Jahrhundert wurde es durch amerikanische Städte und Massenmedien kommerzialisiert – ursprünglich war es ein Dorffest mit Ritualen, Spielen und Hausbesuchen.




Veröffentlicht am 26.10.2025