Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

„Braunes Haus“

Wiener Straße 102

„Braunes Haus“ 2011 (Bild: Arendt) Bild 1 von 1: „Braunes Haus“ 2011 (Bild: Arendt)

Dieses Haus, in welchem heute die Stadt Stuttgart eine Tageseinrichtung für Kinder untergebracht hat, ist mit einer Geschichte belastet, an welche man nur ungern erinnert wird, welche aber zur Geschichte Feuerbachs und Stuttgarts gehört.

Vor 1933 gehörte dieses Haus dem Zeitschriftenversand Gebrüder Büche.

Nach der Machtergreifung hatte die neue Staatspartei NSDAP dieses Haus in der bis 1938 so genannten Bismarckstraße in Besitz genommen und am 4.Juni 1936 als neues Heim ihrer „Ortsgruppe Feuerbach-Lemberg“ geweiht. Von hier aus agierte der Ortsgruppenleiter, hier war auch der Treffpunkt der Hitlerjugend. Zwei Jahre später wurde ein Teil dieses Gebäudes dem nationalsozialistischen Bund deutscher Mädchen (BDM) überlassen. Und 1945 war diese Phase  erfreulicherweise abrupt zu Ende.

Die heute stabile deutsche Demokratie ist in der Lage, mit Erinnerungen an das überwundene Dritte Reich realistisch und mit Augenmaß umzugehen. Man muss diese Zeit verurteilen, aber nicht verschweigen.