Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Friedrichslinde

Oswald-Hesse-Straße 73

Ahorn und Friedrichslinde II  (Bild 2013: Arendt) Bild 1 von 2: Ahorn und Friedrichslinde II (Bild 2013: Arendt)

Der im Jahre 1895 auf Initiative des Studiendirektors Eugen Geiger gegründete Verschönerungsverein Feuerbach hatte am 14. Juli 1901 beschlossen, an der Ecke der damaligen Uhlandstraße und Cannstatter Straße 73 (heute Fahrion- und Oswald-Hesse-Straße 73) eine „Linde mit umgrenzenden Buschwerk“ zu pflanzen. Die Pflanzung erfolgte am 18. Oktober 1901, und der Baum erhielt den Namen „Friedrichslinde“. Welcher „Friedrich“ hiermit geehrt werden sollte, konnte den Quellen nicht entnommen werden. Die Vermutung liegt nahe, dass man damit in Vorbereitung des 100-jährigen Bestehens des Königreiches Württemberg im Jahre 1906 dessen ersten Regenten Friedrich hatte ehren wollen. Am Standort der Friedrichslinde soll früher auch ein Brunnen gestanden haben.
Es ist anzunehmen, dass Ende des Zweiten Weltkrieges, als große Teile der Oswald-Hesse-Straße zerstört wurden, die „Friedrichslinde“ durch das Bombardement ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und danach beseitigt wurde. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt besitzt darüber keine Aufzeichnungen.
Der an dieser Stelle stehende größere Baum, ein Ahorn (Bild 1), ist Ende der 1980er Jahre, die dahinter stehende Linde Mitte 1990 gepflanzt worden, wir nennen sie „Friedrichslinde II“.

Der Feuerbacher Verschönerungsverein ist vermutlich mit der Zwangseingemeindung Feuerbachs nach Stuttgart im Jahre 1933 aufgelöst worden. Bis dahin stand er all die Jahre unter der Leitung Eugen Geigers. Übrigens sind u.a. auch in der „äußeren Stuttgarter Straße“ zwei  Ruhbänke (1902) sowie die Treppe (als „bequemerer Abstieg“ vom Hornkopf ins Tal) am „Kotzenloch“  im Jahre 1900 durch den Verschönerungsverein verwirklicht worden.

Quellen: Adreßbücher und Chronik Feuerbach, Garten-, Friedhofs- und Forstamt, Jürgen Hagel, Karl Müller