Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Ehemaliger Militär-Schießplatz

Mähderklinge 16

Plan Mähderklinge (links Mitte, markiert mit orangenen Pfeilen: Schießbahnen) Lithogr. u. Druck v. Karl Fuhrisch, Stuttgart Bild 1 von 6: Plan Mähderklinge (links Mitte, markiert mit orangenen Pfeilen: Schießbahnen) Lithogr. u. Druck v. Karl Fuhrisch, Stuttgart

Der ehemalige Schießplatz mit Kantine der Militär-Standortverwaltung (Mähderklinge 16) lag im hinteren Teil des Gewands Mähderklinge unterhalb der Hohen Warte (Bild 1). Die je 600m langen Schießbahnen Mähderklinge und Heukopf sind erkennbar als zwei weiße Streifen links in der Mitte des Planes.

Ulrich Gohl (NSR) hat seine diesbezügliche Recherche wie folgt veröffentlicht:  „Die kgl. Militärverwaltung such­te –anstelle des Schießstandes Rotebühl-/Röte­straße- einen neuen Standort für die Anlage – und begann 1869 in Feuerbach, in der Mähderklinge, erste Flächen zu kaufen. 1870 war die Anlage für Soldaten und Offiziere bereit (Bilder 3-5). Bereits 1874 und dann 1878/79 vergrößerte das Heer die Anlage um jeweils mehr als 100 a ar. Die Schießbahnen waren insgesamt 600m lang; ihre Wälle und Mau­ern sind teilweise noch heute zu identifizieren (Bild 2). Restlos verschwunden sind jedoch die 1886 er­richteten dazugehörigen Gebäude. Wegen ver­mehrt verirrter Gewehrkugeln wurde der Schieß­betrieb 1892 (Quelle: HSA) vorläufig eingestellt, später erneut zugelassen. Eine erneute Erweite­rung wurde 1904 von den Feuerbacher Behörden abgelehnt.“
Da es im Hauptstaatsarchiv über die Schließung dieser Anlage keine Dokumente  gibt, wird vermutet, dass diese Schießbahnen noch bis zum Zweiten Weltkrieg existierten. Diese Vermutung ist von einem Zeitzeugen inzwischen bestätigt worden. Im Feuerbacher Adressbuch von 1929 ist die Adresse „Militär-Schießstand-Kantine“ noch genannt.

Im Februar 1961 beantragte die Bundeswehr, in der Mähderklinge und am Heukopf die Schießanlage wieder in Betrieb zu nehmen. Gegen den energischen Widerstand des Bezirksbeirats (Bild 6), und mit der Unterstützung durch die Stuttgarter Stadtverwaltung nahm die Wehrbereichsverwaltung im August 1963 von diesem Vorhaben wieder Abstand.
Die Gebäude der Schießanlage wurden im Jahre 1966 abgebrochen.


Quellen: Chronik Feuerbach, Stadtarchiv Stuttgart, Ulrich Gohl