Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Yeni Camii-Moschee

Mauserstraße 19-21

Moschee-Eingang (Bild 2012: Arendt) Bild 1 von 6: Moschee-Eingang (Bild 2012: Arendt)

Die Mauserstraße (bis 1937 Martinstraße) ist benannt nach den Brüdern Wilhelm Mauser (1834-1882) und Peter-Paul Mauser (1838-1914), den Begründern der „Mauserwerke“ in Oberndorf.

Seit 1993 hat Feuerbach die größte Moschee in Baden-Württemberg, entstanden aus einer Fabrikhalle der Firma Roth  im Feuerbacher Industrieviertel. Der Name dieses islamischen Gotteshauses „Yeni Camii“ bedeutet „Neue Moschee“.
Prägend für die orientalische Ausstrahlung dieser Gegend ist
die Moschee, ein Komplex, welcher neben den religiösen Gebetsräumen (Bilder 3 und 5) noch eine ganze Reihe von türkischen Läden vom Juwelier bis zum Bäcker, vom Friseur bis zum Restaurant sowie soziale und kulturelle Einrichtungen beinhaltet.

Hinter dem weniger religiös anmutenden Eisentor (Bild 1) an der Straßenseite des Moschee-Komplexes öffnet sich ein Innenhof, von dem aus drei Eingänge zum religiösen Teil der Moschee führen: neben dem Waschraum gibt es einen Eingang für Frauen und der durch arabische Schriftzeichen auffallende Eingang für Männer. Zunächst betritt man einen Regalraum zur Aufnahme der Schuhe der Muslime, welche danach den mit Orientteppichen ausgelegten, turnhallen-großen Gebetsraum (Abmessungen ca. 40m x 20m) betreten; „bis zu 1000 Männer können hier gleichzeitig beten“, erklärt Ilyas Gürbüz (DITIB). Ähnlich wie in der russisch-orthodoxen Kirche gibt es in den Moscheen keine Sitzgelegenheiten, die Gläubigen knien während der Gebetsstunde. Das Gebet verstehen die Muslime als Gespräch mit ihrem Schöpfer.
Neben der für den Imam, dem Vorbeter beim islamischen Gebet, vorgesehenen auf den Bildern 4 und 6 gezeigten Gebetsnische (Mihrab) gibt es noch in den beiden vorderen Ecken der Halle den Lehrstuhl (Kürsi) und die Kanzel (Minber). Die Gebetsnische weist die Richtung, in die gebetet wird, zur Kaaba nach Mekka.
Der Gebetsraum für die Frauen ist vom Gebetsraum der Männer getrennt (Bild 5).
Fünfmal täglich haben Muslime hier Gelegenheit, ihrer Gebetspflicht nachzukommen. Die Sprache ist Türkisch.
Während des Fastenmonats Ramadan (9. Monat im islamischen Mondkalender) strömen bis zu 4000 Gläubige in die Moschee, welche den Andrang nur unter Öffnung anderer Räume bewältigen kann.

Quellen: Die Stuttgarter Straßennamen, Stuttgarter Zeitung, Jörg Kurz, WIKIPEDIA, Ali Ipek