Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Romanische Kapelle

Staufeneckstraße 29

Haus Stauffeneckstraße 29 (Bild 2012: Arendt) Bild 1 von 4: Haus Stauffeneckstraße 29 (Bild 2012: Arendt)

Bis 1937 hieß die Staufeneckstraße noch Schlosserstraße.  Die Staufeneckstraße hat ihren Namen von der im Jahre 1080 vermutlich von Ludwig von Staufen, dem Bruder Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa), erbauten Burg.

Bei den Ausschachtungsarbeiten zum Bau des Hauses Schlosserstraße 29 (Bilder 1-3) fand man im Jahre 1923 die zwei Steinlagen hohen Fundamente einer im Grundriss halbkreisförmigen Apsis (Bild 4).  „Die Apsis oder Apside ist ein im Grundriss halbkreisförmiger oder polygonaler, selten rechteckiger oder quadratischer Raumteil, der an einen Hauptraum (z.B. einer Kapelle oder Kirche) anschließt.“ Nach Einschätzung des Stadtpfarrers Richard Kallee gehörte sie zu einer romanischen Kapelle, wahrscheinlich einer Marienkapelle, welche der Flur ihre Namen gab. Der Fundort ist ganz in der Nähe des alamannischen Gräberfeldes, aus dem Kallee zahlreiche Funde gesichert hatte.

Im Visitationsbericht von 1536 ist von einer „Caplin, heißt zu dem Heiligen Kreuz“ geschrieben. Daraus folgt, dass die heute nicht mehr existierende Kapelle sehr alt gewesen sein muss (der romanische Baustil stammt aus den Jahren zwischen 1000 und 1250). Von dieser Kapelle sind die  Flurnamen Kappelfeld und Kapellenäcker abgeleitet; im Lagerbuch von 1572 findet man „8 morgen genanndt der Cappelenacker“. Auch an anderen Stellen, wie im Lagerbuch von 1524 („1 morgen ackers bei der Cappeln“) ist die Kapelle erwähnt worden, welche damals noch außerhalb des Dorfes Feuerbach stand, wie es 1416 erwähnt wurde: „Cappele am Wyhlheimer (Weilimdorfer) Weg“.


Quellen: H. Brauch, F. Hoffmann, R. Kallee, Wikipedia