Feuerbacher Weg / Spitzwegstraße
Am oberen Feuerbacher Weg (bis 1935 noch Mühlbergstraße genannt), bei
der Einmündung der Spitzwegstraße, steht eine denkmalgeschützte,
steinerne Ruhbank, auch Gruhe oder Gruabbank genannt. Sie stammt aus
einer Zeit (1500-1850), als man schwere Lasten auf dem Rücken oder auf
dem Kopf transportierte. Die Höhe der Ruhbank war in der Regel nicht zum
Sitzen vorgesehen, sondern sie war so dimensioniert (1,20 bis 1,50m),
dass man die Krätten (Rückenkörbe) bequem abstellen und nach dem
Ausruhen wieder selbstständig aufnehmen konnte.
„In der Region und
rund um Stuttgart herum, gab es früher zahlreiche Ruhbänke zur Rast der
Lastenträger. Sie befanden sich hauptsächlich an Steigungen und
Wegkreuzungen oder auch an Quellen und Aussichtspunkten. In Stuttgart
erinnert der Haltestellen-Name „Ruhbank“ an eine solche Einrichtung.“
Die
hier beschriebene Ruhbank steht auf dem alten Verbindungsweg („Steige“)
zwischen Feuerbach und Stuttgart, auf dem die Feuerbacher Bauersfrauen
Milch oder auch andere Produkte ihrer Landwirtschaft auf den Markt nach
Stuttgart transportiert haben. Es wird berichtet,“ dass sich damals Tag
für Tag 80 Frauen und Mädchen frühmorgens am Fuße des Feuerbacher Weges
versammelt haben, um, beladen mit Milch, Eiern und Gemüse, den
beschwerlichen Weg in die Residenzstadt Stuttgart anzutreten“. Das
geschah auch noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als es
bereits eine Eisenbahnverbindung nach Stuttgart gab.
Unweit
dieser Ruhbank, an der Mauer zum Grundstück Feuerbacher Weg 138, ist
eine Tafel eingelassen, mit der sich ein Tübinger Vogt anno 1675
verewigt hatte. Diese Gedenktafel erinnert damit auch an die
Besitzrechte in der Gemeinde Feuerbach, welche in den Jahren 1477/82 von
Graf Eberhard V. („im Bart“) der Universität Tübingen zu deren
wirtschaftlicher Ausstattung übertragen wurden. Das Patronatsrecht blieb
noch bis in das Jahr 1919 bei der Tübinger Universität.
Quellen: WIKIPEDIA, Liste der Kulturdenkmale. J. Kurz
www.bv-feuerbach.de