Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Stahlscher Saalbau

Stuttgarter Straße 57

Stahlscher Saalbau Ende 19. Jh. (Bild: Archiv Rieker) Bild 1 von 6: Stahlscher Saalbau Ende 19. Jh. (Bild: Archiv Rieker)

Diese renommierte Gaststätte (Bilder 1 und 2, 4 und 5), ausgestattet mit einem großen Saal (Bild 3) und Freisitzen (erkennbar in Bild 1) an der Karlstraße (heute Grazer Straße) wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Stuttgarter Straße / Ecke Karlstraße erbaut. Es gehörte zunächst der Brauerei Leicht, um 1904 war Wilhelm Stahl als Pächter vermerkt. Im Jahre 1913 veräußerte die Brauerei dieses Lokal für 85.000 Mark an die verwitwete Pächterin Maria Stahl, welche bis Anfang 1930 dieses Haus führte. Danach wurde es an den Wirt Franz Keck verpachtet.
Der attraktive Saal wurde insbesondere von Parteien und bürgerlichen Vereinen genutzt, der „Dramatische Verein“ führte darin sogar Operetten auf.
In den Kriegsjahren 1916/18 hatte man auch in diesem Hause eine Militäreinheit untergebracht.

Der „Stahl“, wie dieses Haus im Volksmund genannt wurde, teilte im Zweiten Weltkrieg sein Schicksal mit vielen anderen Häusern entlang der Stuttgarter Straße: es wurde im Jahre 1944 von Bomben getroffen und brannte vollständig aus.

An dieser Stelle entstand ein Geschäftshaus (Bild 4), in dem sich heute (2013) u.a. die Deutsche Telekom eingerichtet hat.


Quellen: Chronik, J. Kurz, K. Müller, Die Stuttgarter Straßennamen