Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Stuttgarter Rundbunker

Wiener Platz 3

Stuttgarter Rundbunker 2012 (Bild: Arendt) Bild 1 von 2: Stuttgarter Rundbunker 2012 (Bild: Arendt)

Es war eine Idee des für den Stuttgarter Luftschutz zuständigen Baudirektors Scheuerle, in der Nähe von Gebäuden ohne sicheren Luftschutzkeller eine hinreichende Anzahl von Kleinbunkern zu bauen. Ein Ingenieur des Stuttgarter Tiefbauamts konstruierte deshalb im Jahre 1942 einen Luftschutzrundbunker (Bild 1) und meldete im November dieses Produkt mit der Bezeichnung „Stuttgarter Rundbunker“ zum Patent an.
Drei Bunkerprototypen wurden im Januar 1944 auf dem Burgholzhofgelände mittels Sprengversuchen auf ihre Widerstandsfähigkeit getestet. Aufgrund dieses erfolgreichen Tests wurde die Produktion dieses Bunkertypen freigegeben. Während der Bombenangriffe Ende Juli 1944 bestanden diese Bunker ihre erste Bewährungsprobe.
„Die innovative Idee dieses Bunkers war die Taille des Bauwerks. Am Boden und als Oberteil gab es eine Verdickung. Bevor der in die Erde versenkte Bunker wieder ringsherum mit Erde angefüllt wurde, verschalte man den Bunker mit Brettern. So entstand zwischen dem Erdreich und dem Bunker ein mit Luft gefüllter Hohlraum, der bei einer nahen Bombendetonation einen Dämpfungseffekt erzielte.“
Die Wanddicke der Taille betrug nur 7cm. Der Bunker hatte einen Innendurchmesser von 1,70m. „Die 15cm dicken Beton-Öffnungsklappen waren mit Scharnieren befestigt. Der Einstieg geschah über eine Holzleiter. Die Sitze waren in das Fundament integriert und mit Holz belegt (Bild 2). Ein Belüftungsrohr wurde unter der Sitzbank hereingeführt, am Boden befand sich ein Abfluss.“
Insgesamt wurden 240 Bunker diesen Typs gefertigt, welche innerhalb und außerhalb Stuttgarts zum Einsatz kamen.
In diesen Bunkern konnten bis zu 8 Personen Schutz finden.


Quellen: Schutzbauten Stuttgart e.V., WELT Online