Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Tal der Rosen

Killesberg-Park

Steinbrüche 1845 (Bild: Christian Septimus von Martens) Bild 1 von 4: Steinbrüche 1845 (Bild: Christian Septimus von Martens)

Wer durch das wunderschön angelegte Tal der Rosen spazieren geht, der kann sich nicht vorstellen, dass dieser Ort einst Arbeitsplatz für über 100 Steinbrecher und später eine unan­sehnliche Müllhalde gewesen ist.
Schon vor 500 Jahren muss man hier Steine gebrochen haben, denn um das Jahr 1500 soll es bereits eine Ordnung für Steinbrecher gegeben haben. Um das Jahr 1700 wurden an diesem, damals noch zur Feuerbacher Gemarkung gehörenden Gebiet organisierte Werk­stein­brü­che in Betrieb genommen, in welchen Steinbre­cher aus Feuer­bach tätig waren und deren Zahl 1850 auf etwa 100 anstieg. Es waren die größten Steinbrüche im Oberamt Stuttgart. Noch bis zum Jahre 1904 (wie es in der Chronik vermerkt ist)  wur­de hier der Schilfsandstein der Keuperformation abgebaut, welcher als gutes Bau­material insbe­sondere auch in der Stuttgarter Innenstadt Verwendung fand.
Während der Steinbrucharbeiten begegnete man auch der Ur­geschichte, fand man hier doch Überreste großer Panzerlurche.
Nachdem im Jahre 1904 der Stadtgemeinde Stuttgart auf deren „Ansuchen“ gestattet wurde, den Steinbruch „auf der Heide als Ablagerungsplatz für Kehricht“ einzurichten, nNutzte man dieses Tal dann zunächst zum Lagern von Schutt und Abfall,. Das geschah unter der Bedingung, “dass die Auffüllung jeweils mit Kalk überdeckt und nach Beendigung der Auffüllung die ganze Fläche wieder genügend mit Boden bedeckt wurde“. So war dann die für 1939 geplante Reichsgartenschau Anlass genug zu einer Nutzungsänderung dieses Gelän­des. Der Potsdamer Gartenarchitekt Hermann Matern gestal­tete dafür dieses einladende Erholungsparadies, welches wir un­ter dem Namen Killesberg-Park kennen.
Der Bereich des Feuerbacher Eingangs zum Killesberg nannte man früher „Burgenwäldle“. Anlässlich des 100sten Geburtstages von Friedrich Schiller wurde dieser Platz im Jahre 1905  in „Schillerhöhe“ umgetauft und dort eine „Schillereiche“ gepflanzt. „Die halbmundartliche Aussprache des Namens lässt erkennen, dass der Name nicht volkstümlich geworden ist.“
Heute gehört dieser Höhenpark zum Stadtbezirk Stuttgart-Nord, aber eine Informationstafel oberhalb der Seerosenteiche verweist noch auf die Geschichte mit den Feuerbacher Steinbrüchen (Bild 4).


Mehr Informationen:
www.stuttgart.de/item/show/54350


Quelle: Chronik Feuerbach, H. Brauch