Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Waldbad

Grünewaldstraße

Ehemaliges Wendel’sches Waldbad (Bild: Archiv Rieker) Bild 1 von 6: Ehemaliges Wendel’sches Waldbad (Bild: Archiv Rieker)

Die Grünewaldstraße ist 1939 benannt worden nach dem Kunstmaler Matthias Grünewald (1470-1528).

Entlang der Grünewaldstraße 71-100 (Bild 5) existiert auf der westlichen Seite eine Gartenanlage der Gartenfreunde Feuerbach (Bilder 3 und  4). Auf einer Gesamtfläche von 607 a findet man heute 146 Kleingärten (Bild 6). „1947 wurde das damalige Waldgelände, das von starken Kriegseinwirkungen gezeichnet war, als Gartenland angelegt.“

Die Anlage ‘Waldbad‘ hat ihren Namen von einem früheren „Bädle“, welches im unteren Teil des heutigen Gartengeländes (Bild 6, am westlichen Ende) gelegen war (Feuerbacher Tal).
Das aus einer Quelle durch den Falkenrain herunterfließende Wasser speiste das „Bädle“, welches im Jahre 1907 vom Gastwirt („Restaurateur und Badbesitzer“) Jakob Wendel als Schwimm- und Kaltwasserbad (Wendel’sches Waldbad, Bilder 1 und 2) gebaut worden war. Es war damit das erste Feuerbacher Freibad, welches sich oberhalb des Feuerbachs im Gewann Kohlgrube  befand.
Die Gastwirtsfamilie Wendel hatte bereits seit dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts (mit der Einführung der Wasserleitungen in Feuerbach um 1895) neben der „Gaststätte zum Bad“  in der Bachstraße 5 A (seit 1938 Dieterlestraße) ein privates Wannenbad betrieben. Ein Hinweis darauf ist der Beschluss des Feuerbacher Gemeinderats im Jahre 1899, dass „Schülerbäder in Wendels Badeanstalt von der Gemeindekasse übernommen“ werden. Gemeint war, dass die Schüler dort kostenlos duschen konnten.

Da die Stadt Feuerbach im Jahre 1925 das Freibad auf dem Killesberg gebaut hatte, wurde am 24.6.1928 das Wendel’sche Waldbad dem Schwimmverein Wasserfreunde Stuttgart überlassen, welches „neu hergerichtet und auch gegen mäßiges Entgelt der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt“ wurde.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Waldbad von Bomben getroffen und war daraufhin nicht mehr betriebsbereit.

Der Gewann Kohlgrube (Bild 5) erinnert seit 1596 an die vergeblichen Bemühungen  der württembergischen Herzöge, am Rand des Feuerbachtals nach der einst geschätzten Kohle zu graben. Auch Baumeister Heinrich Schickhardt (1558-1635) erhielt 1633 einen Auftrag, in diesem Gewann Torf zu finden –die Bohrungen waren ebenfalls ohne Erfolg. Kleemann berichtet, dass „kurz vor 1600 im Feuerbacher Tal nach Torf gegraben wurde, an anderer Stelle auch nach Kohle. Durch dieses Unternehmen wurden ein Bergmeister namens Erdklotz und einige Bergknappen nach Feuerbach geholt“.


Quellen:  Homepage Gartenfreunde Feuerbach,  R. Heinz, O. Hesse, J. Kurz, K. Müller, Chronik Feuerbach, G. Kleemann, Feuerbacher Adressbuch 1904

 

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