Die Macht der Synergie

Feuerbacher Kulturnacht gewinnt durch Lange Einkaufsnacht. Und umgekehrt.

Kulturnacht 2.0 - die Macher der Kultur- und Einkaufsnacht 2011 (v.l.n.r.): Stellvertretend für Die Aktiven: Matthias Ranke (Sportvg) und Günter Röder (www.feuerbach.de). Des weiteren: Sebastian Reimold (Zivi Bezirksrathaus und FMZ/Kulturnacht), Ruth Walter-Santura (Stadtteilbücherei), Andreas G. Winter (Leiter FMZ) und Otto Fischer (Leiter Leibniz-Gymnasium). Foto: feuerbach.de Bild 1 von 1: Kulturnacht 2.0 - die Macher der Kultur- und Einkaufsnacht 2011 (v.l.n.r.): Stellvertretend für Die Aktiven: Matthias Ranke (Sportvg) und Günter Röder (www.feuerbach.de). Des weiteren: Sebastian Reimold (Zivi Bezirksrathaus und FMZ/Kulturnacht), Ruth Walter-Santura (Stadtteilbücherei), Andreas G. Winter (Leiter FMZ) und Otto Fischer (Leiter Leibniz-Gymnasium). Foto: feuerbach.de

Beim Pressetermin mit den Veranstaltern am vergangenen Freitag war keineswegs „Business as usual“ angesagt, auch wenn beim 5. Mal schon eine gewisse professionelle Routine Einkehr gehalten hat. Der Kulturnacht steht mit der sich neu dazugesellenden „Langen Einkaufsnacht“ eine massive Erweiterung bevor.

Neue Gesichter unter den Veranstaltern bereicherten dann beim Pressegespräch auch dementsprechend die Runde. Neben den bisherigen Kulturnachtsmachern Andreas G. Winter vom Freien MusikZentrum, Ruth Walter-Santura von der Stadtteilbücherei und Otto Fischer, Leiter des Leibniz-Gymnasiums, präsentierten diesmal auch Günter Röder von der Agentur Schmidtroeder und Macher von feuerbach.de, sowie Matthias Ranke von der Sportvg in ihrer Funktion als Vorstand der „Aktiven“ Interessantes und Informatives über das Event.
Man erhofft sich durch den Anschluss der langen Einkaufsnacht, die parallel zur Kulturnacht, bzw. Hand in Hand mit ihr, bis 23 Uhr stattfindet, eine weitere Belebung, gesteigerte Attraktivität, das Ansprechen neuer Zielgruppen, sowie finanzielle und generelle Synergieeffekte für beide Bereiche – der Kultur wie dem Einzelhandel.
Ein attraktives Highlight für alle Besucher dürfte ein großes Gewinnspiel sein, bei dem man neben zahlreichen attraktiven Kulturgutscheinen ein Wochenende in der Kulturregion Ruhr für 2 Personen gewinnen kann.

„Wir wollen die Synergien zwischen Kunst und Kommerz beiderseitig nutzen und sind fest davon überzeugt, dass diese beiden Bereiche einander brauchen und sogar bedingen. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Feuerbach wird in den letzten Jahren zunehmend durch ein immer größeres und Qualitativ hochwertigeres Kultur- und Freizeitangebot perfekt ergänzt und so spielt der Stadtteil auch kulturell eine immer bedeutendere Rolle unter allen Stuttgarter Stadtteilen – und sogar überregional. Wir möchten ein neues Bewußtsein für den Stadtteil schaffen, und zwar im Kontext von ganz Stuttgart.“, so Andreas G. Winter vom FMZ.
„Wir von den Aktiven sind froh, dass wir uns an ein so etabliertes und attraktives Event anschließen können und den Feuerbacher Einzelhandel in einem neuen, spannenden und bisher unbekannten Licht präsentieren können. Neben den Kulturschaffenden Feuerbachs bietet der Feuerbacher Einzelhandel sozusagen im besten Sinne des Wortes Subkultur.“, ergänzt Günter Röder von den Aktiven.

Neben dieser Erweiterung, die selbst eine Art Highlight darstellt, mangelt es der Kulturnacht selbstverständlich auch Veranstaltungstechnisch nicht an Highlights: Neben zahlreichen Kunstausstellungen, u.a. mit Werken der Feuerbacher Künstlerin Petra App in der „Schwerpunktgalerie“ im Leibniz-Gymnasium, sowie einer Ausstellung „mit Überraschungsgästen“ im Kunstverein des Burgenlandzentrums, feiert die Stadtteilbücherei bei der Kulturnacht ihr 80-jähriges Jubiläum mit einem hochkarätigen Programm mit tollen Literaturangeboten, sowie einem musikalischen Leckerbissen mit der japanischen Sopransängerin Wakako Nakaso. Überhaupt ist in Sachen Musik traditionell bei der Kulturnacht wohl das meiste geboten: Im Freien MusikZentrum können die Besucher im Rahmen eines „Interaktiven Musikmuseums“ nach Herzenslust echte Musikinstrumente aus aller Welt ausprobieren, in Flöten blasen, an Harfen und Gitarren zupfen, auf Djemben oder auf Pianotasten hauen. „Ziel ist es, bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen die Lust an einem Instrument zu wecken. Auch werden die Gäste damit quasi selbst zu einem Teil dieser Ausstellung“, erklärt Andreas G. Winter. Aber auch viele andere Musikveranstaltungen, z.B. in der Musikschule, dem Jugendtreff Camp, zahlreichen Feuerbacher Kirchen, dem erstmalig teilnehmenden Zentrum Satyagraha, dem „ZwischenKunst Schauraum“ u.v.m., laden ein zu Hörgenüssen für vielfältigste Geschmacksrichtungen. Ebenfalls eine Premiere feiert das sich in Feuerbach neu angesiedelte „Produktionszentrum Tanz und Performance e.V.“ mit Previews von Tanzchoreographien, Tanzfilmen und Schnupperworkshops. Die Buchhandlung Schairer organisiert bereits um 15 Uhr eine Stadtführung mit Jörg Kurz, dem Autor des Buchs „Feuerbach“, die nicht nur für Heimatinteressierte Bürger einen wahren Leckerbissen darstellen dürfte.
Für jeden ist also etwas dabei.

Mit 52 Event-Locations hat Feuerbach mit der Kultur-/Einkaufsnacht nun wohl eines der grössten Events unter allen Stadtteilen Stuttgarts. Ca. 30 Einzelhändler und 20 Kultureinrichtungen bieten  sprichwörtlich etwas für jeden Geschmack. „Unter allen Stuttgarter Stadtbezirken dürfte das wohl top sein. Unser Ziel ist es, auch nächstes Jahr mit den Aktiven bei der Kulturnacht dabei zu sein – mit der zweiten Auflage einer Einkaufsnacht.“, so Matthias Ranke. Und Winter stimmt dem ein: „Feuerbach schafft somit den Sprung von der Produktionsgesellschaft zu einem kulturell sehr lebenswerten Zentrum in Stuttgart, was in der ganzen Stadt einmalig ist.“

Dennoch gibt es auch viele To-Do’s, die es abzuarbeiten und Probleme, die es zu lösen gilt. So beklagen die Leiter der Institutionen einstimmig den permanenten Geldmangel und machen darauf aufmerksam, dass Zuschüsse weiterhin bzw. generell dringend benötigt werden, um Kultur und solch herausragende Events wie die Kulturnacht erst zu ermöglichen. „Der Nachweis für die Güte und somit für eine lohnenswerte kulturelle Bezuschussung ist mit der Feuerbacher Kulturnacht lange schon mehr als erbracht. Dennoch ist es immer noch ein Low-Budget-Projekt, dem der Etat sogar in den letzten Jahren von 5000 auf 4000 Euro gekürzt wurde – bei steigender Attraktivität.“, so Ruth Walter-Santura von der Stadtteilbücherei.
Laut Santura besteht des weiteren bereits eine dicke Warteliste von Institutionen und Einzelhändlern, die  bei der nächsten Kulturnacht mitmachen wollen. Es sollen deutlich mehr sein als überhaupt mitmachen können. Für die nächste Kulturnacht ist dann auch ein baldiges, deutlich früheres Organisationstreffen als sonst geplant.

Bei dieser Kulturnacht sitzen jedenfalls erstmalig neben der Bildung, der Kultur und dem Sport auch der Handel und das Gewerbe mit am Tisch und profitieren von der Anziehungskraft des jeweils anderen. Auf die dadurch ermöglichte Gesamtwahrnehmung kommt es dem Gewerbe dabei hauptsächlich an. Dass dies der Kulturnacht mit Sicherheit mindestens ebenso nützen wird und die Attraktivität des gesamten Events noch mehr steigern wird, ist für den ganzen Stadtteil wünschenswert – und wahrscheinlich. Das Mitmachen bei einem der attraktivsten Kulturevents in ganz Stuttgart dürfte für die „Aktiven“ sicher als gelungener Coup bezeichnet werden – haben sie doch nun in jeder Jahressaison ein großes Event zu bieten - im Sommer der Höflesmarkt, im Herbst der Kirbesonntag, im Winter der Weihnachtsmarkt und im Frühjahr nun die Lange Einkaufsnacht - Schrägstrich - Kulturnacht.  Oder wie heißt es jetzt eigentlich genau? „Kultur- und Einkaufsnacht“? Oder doch „ 6. Kulturnacht (Schrägstrich) 2. Lange Einkaufsnacht“? Oder „Feuerbachnacht“? ...Oder gar „Kulturnacht 2.0“?

Mehr Infos, sowie die Programme zur Kultur- und Einkaufsnacht finden Sie hier.

Die Aktiven
Mitglied im GHV
Stuttgarter Straße 116
70469 Stuttgart
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Veröffentlicht am 01.03.2011