Baden im Denkmal nun an 3 Tagen möglich:

Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau (wieder-)eröffnet runderneuertes Hallenbad Feuerbach

Das neu sanierte Hallenbad Feuerbach erstrahlte bei der Eröffnungsfeier im schönsten Licht. Die Glasfassade ist geprägt von Glasmalereien des bekannten Künstlers HAP Griesshaber. Fotos: Privat - Musse Bild 1 von 5: Das neu sanierte Hallenbad Feuerbach erstrahlte bei der Eröffnungsfeier im schönsten Licht. Die Glasfassade ist geprägt von Glasmalereien des bekannten Künstlers HAP Griesshaber. Fotos: Privat - Musse

Im Rahmen eines kleinen Festakts haben Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau und der Geschäftsführer der Stuttgarter Bäder, Alexander Albrand gestern, am 10. September, das Hallenbad Feuerbach nach umfassender Sanierung wiedereröffnet.

Technik-Bürgermeister Thürnau sagte: „Die Wiedereröffnung des HallenbadsFeuerbach ist eine Bereicherung für die Stadt Stuttgart, und die Möglichkeit, in einem Denkmal zu schwimmen, ist in dieser Form einzigartig. Ab dem 11. September beginnt bereits der Schul- und Vereinsbetrieb. Der erste öffentliche Badetag ist der 24. September.“ Es werde insgesamt drei Öffnungstage für die Öffentlichkeit pro Woche geben. Vor der Schließung war das Bad nur an zwei Tagen für die Öffentlichkeit nutzbar. „Dies entspricht dem dringenden Wunsch des Bezirksbeirats Feuerbach sowie der Bürgerschaft nach mehr Wasserzeiten für die Öffentlichkeit. Besonders hervorzuheben ist ein Angebot für Frühschwimmer freitags ab 6.30 Uhrund die Nutzung des Hallenbads für die Öffentlichkeit sonntags ab 8 Uhr“, fügte Thürnau hinzu.

Doch nicht nur die Öffentlichkeit hat Grund zur Freude: „Durch eine betrieblicheUmorganisation im Bereich der Grundreinigung können die Stuttgarter Bäder zusätzlich weitere dringend benötigte Zeiten für das Schulschwimmen mittwochs von 8 bis 13 Uhr anbieten“, so Thürnau weiter.
Nach einer Nutzungszeit von mehr als 50 Jahren musste das Hallenbad Feuerbach vom 1. Februar 2017 an unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes und in enger Abstimmung mit dem Amt für Umweltschutz sowie dem Landesdenkmalamt baulich und technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Eine besondere Herausforderung war die aufwendige Aufbereitung sowie der Einbau der
200 Kilogramm schweren Kunstglasscheiben in die Fassade. Der Einbau dieser Sonderkonstruktion erfolgte per Hand und erforderte ein hohes Maß an Genauigkeit, Geduld und Können.
Bei der Sanierung wurde das Augenmerk besonders auf die Anforderungen der Barrierefreiheit im Rahmen der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben gerichtet. So steht beispielsweise ein Aufzug zur Verfügung, um aus dem Foyer im Erdgeschoss in den Umkleidebereich im 1. Obergeschoss zu gelangen. Große Umkleidekabinen sowie behindertengerechte Duschen und Sanitäranlagen leisten ebenso einen wichtigen Beitrag in Bezug auf die Barrierefreiheit wie ein Treppen- und ein mobiler Beckenlifter in der Schwimmhalle. Damit ist die Nutzung des Hallenbads Feuerbach auch für Menschen mit Behinderung problemlos möglich.
Die Kosten für die Generalsanierung belaufen sich auf rund 15,2 Millionen Euro. Bund und Land haben im Rahmen des Denkmalschutzes Zuschüsse von 796.000 Euro gewährt.


Hintergründe
Das Hallenbad Feuerbach an der Ecke Wiener/Leobener Straße wurde nach dem Entwurf des Architekten Manfred Lehmbruck in der Zeit von 1959 bis 1964 errichtet. Das Hallenbad hebt sich mit seinem lang gestreckten kubusförmigen Garderobengebäude entlang der Wiener Straße markant von der angrenzenden Louis-Leitz-Schule ab. Die Schwimmhalle mit einem Schwimmer- und einem Lehrschwimmbecken sowie den ausreichend bemessenen Umgangsflächen wirkt baulich transparent und weitläufig. Der Eindruck wird durch die acht Meter hohe, filigrane Glasfassade und durch die leichte Schwingung der konstruktiv aufwendigen Spannbetondachkonstruktion noch verstärkt. Die Glasfassade ist geprägt von derGlasmalerei „O du mein Neckar“ des bekannten Künstlers HAP Grießhaber.
Im Jahr 2000 wurde der Gebäudekomplex Hallenbad und Schule als Sachgesamtheit nach §2 Denkmalschutzgesetz in die Liste der Kulturdenkmale aufgenommen. Sämtliche Planungen, die Änderungen am Gebäude bedeuten, waren daher mit dem Landesamt für Denkmalpflege eng abzustimmen.
Die vordere Fassadenfront zur Wiener Straße des mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert alten Hallenbads wurde bereits im Jahr 1999 saniert. Auch energetisch wurde das Bad über mehrere Jahre abschnittsweise saniert und der Energiehaushalt dadurch erheblich verbessert. So wurden im Jahr 2001 die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage sowie eine Flachdachsanierung über den Umkleiden durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz wurde 2003 eine Holzhackschnitzelanlage in Betrieb genommen. Die Anlage arbeitet im Heizverbund mit der benachbarten Schule und der Feuerwache 4. Im Laufe der vergangenen Jahre wurde das Bad mehrfach hinsichtlich seiner Bausubstanz untersucht und ein entsprechender Sanierungsbedarf dokumentiert. Zuletzt wurden 2012 an der Schwimmhallenfassade Sicherungsmaßnahmen zur Erhaltung der Betriebssicherheit vorgenommen.

Das Hallenbad Feuerbach ist zu erreichen mit der Stadtbahn U6, U13 bis Haltestelle Wilhelm-Geiger-Platz, der Buslinie 91 bis Haltestelle Wilhelm-Geiger-Platz. Öffnungszeiten: Dienstag, 14 bis 19 Uhr, Freitag, 6.30 bis 22 Uhr, Sonntag, 8 bis 13 Uhr.

Veröffentlicht am 16.09.2019