193. Bürgertreff des Bürgervereins Feuerbach:

Ist Wohnen überhaupt noch bezahlbar? Genossenschaftlicher Wohnungsbau im Wandel der Zeit

Wie stellt sich die Wohnungswirtschaft den geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen? Als im Herbst 1921 in der Gaststätte Anker in Feuerbach die ersten Gespräche zur Gründung einer Baugenossenschaft stattfanden, war die Wohnungsnot ähnlich groß wie heute.

Freilich unter ganz anderen Vorzeichen: Damals die Folgen des ersten Weltkrieges und die rasante Industrialisierung Feuerbachs. Heute gesellschaftspolitische Entwicklungen, eine größere Urbanisierung, also eine Ausbreitung städtischer Lebensformen, oder einfach der Wunsch nach mehr Wohnraum.

Klaus-Dieter Kadner, ehemaliger Geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf e.G., hob mit großer Überzeugungskraft in seinem Vortrag die Aktualität des Genossen-schaftsgedankens eines Friedrich Wilhelm Raiffeisen oder Hermann Schulze-Delitzsch heraus. Dieser Gedanke birgt nach wie vor wichtige Lösungsansätze für das Wohnungsproblem.

Die Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf e.G., die 1941 durch Verschmelzung mit der gemeinnützigen Baugenossenschaft Weilimdorf entstand, sieht sich heute als modernes Dienstleistungsunternehmen. Es verwaltet in Feuerbach, Weilimdorf und Giebel 878 Wohnungen und vier Gewerbeeinheiten. Seit den neunziger Jahren spielt die Modernisierung des Haus- und Wohnungsbestandes unter Energie- und Wärmeschutzmaßnahmen eine wichtige und herausragende Rolle.

Sicheres und preiswertes Wohnen durch einen Dauernutzungsvertrag. Der Mieter allein entscheidet, wie lange er in einer Genossenschafts-wohnung bleiben möchte, denn diese sind keinerlei Spekulation ausgesetzt. „Sicher wie Eigentum und flexibel wie eine Mietwohnung“ lautet die Maxime der Wohnbaugenossenschaften.

Veröffentlicht am 29.03.2022