Wurstbrötle statt Wald-Putzete:

BV erkundete beim 198. Bürgertreff landschaftliche Besonderheiten am Lemberg

40 Freunde und Mitglieder des Feuerbacher Bürgervereins machten sich bei Kaiserwetter am vergangenen Wochenende zu einem Spaziergang zu den besonderen landschaftlichen Besonderheiten am Lemberg auf.

Eine Waldputzete, so wie sie seit über 10 Jahren durchgeführt wurde, war eigentlich geplant. Doch umfangreiche Forstarbeiten im Naturschutzgebiet Greutterwald und der erfreuliche Mangel an Abfällen auf den Plätzen und Wegen, ließen Vorstandsmitglied Hubert Kucher schnell an eine angenehmere Aktion denken – an einen interessanten Spaziergang am Lemberg.

Laut telefonischer Auskunft von Revierförster Michael Korn wird derzeit im Rahmen des Naturschutzes ein Artenschutzkonzept für seltene Pflanzen und Tiere um- und fortgesetzt. Dabei werden zwölf ausgewiesene Flächen auf dem Bergrücken und entlang des Panoramaweges am Lemberg freigelegt und von Gebüsch gesäubert. Zudem gelten umfangreiche Maßnahmen der Verkehrssicherheit. Bäume und Sträucher sind durch die Trockenheit der letzten Jahre erheblich geschädigt worden und stellen so eine beträchtliche Gefahr für das vielbesuchte Waldgebiet dar. Besonders alte Buchen sind gefährdet, an denen urplötzlich starke Äste abbrechen können. (Der Bürgerverein widmete diesem Projekt am 19.02.19 den 182. Bürgertreff).

Die Wandergruppe startete an der Hattenbühlschule und marschierte den steilen Hirschsprung Richtung Schlotwiese hinab. Manche Teilnehmer*in dachten an rasante und gar nicht so ungefährliche Schlittenfahrten als Kind und Jugendlicher auf dem steilen Weg. Vorbei ging’s an diesem Gelände, wo große Baracken und Unterkünften ab 1942 – 1967 tausende Menschen aus den verschiedensten Gründen eingesperrt bzw. untergebracht waren. Auf dem Wanderweg bildeten sich immer wieder neue Personengruppen, in denen viele Beobachtungen und Erinnerungen ausgetauscht wurden. Bald sahen die Spaziergänger die große Streuobstwiese durch den Waldrand grüßen. Eine ökologisch sehr wertvolle Anlage, die die größte in Stuttgart ist. Vorbei führte der Weg zum Tachensee, am Fuße des Lembergs, auf Weilimdorfer Gebiet gelegen. Der Tachensee ist der einzige natürliche See auf Stuttgarter Gemarkung, rund 140 m lang und 70 m breit. Leider teilt er derzeit das Schicksal so vieler Gewässer im Lande: ein viel zu geringer Wasserstand. Hubert Kucher hörte oft: „Do war I no nie!“ Rutschig wurde es nun auf den teilweise matschigen Wegen, gutes Schuhwerk war gefragt, ebenso eine gute Kondition, als es über die Schaiblestraße streng bergauf zur Reissachschule ging. Altehrwürdige Häuser waren am Wege zu bewundern. Der nächste markante Punkt war das Kotzenloch, ein erdgeschichtliches Naturdenkmal.

Auf dem Mittleren Lemberg-Weg ging es für die Wegegefährten nun doch sehr viel leichter abwärts zum schön geschmückten Garten von Gabi und Henning Hiss. Jürgen Kaiser wusste dank Handy-Zeitalter bereits den genauen Ankunftstermin der Gruppe und läutete quasi die Grillsaison ein. Ein sehr schöner informativer Spaziergang klang bei Wurst und Kaltgetränken aus.

FW-RM-HK1

Veröffentlicht am 22.03.2023