Schwachstellen aufgespürt

Wie attraktiv bleibt der Stadtbezirk?

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Eine Arbeitsgruppe des Zukunftsforums hat sich mit dem Thema „Verkehr und Mobilität“ beschäftigt.

Auf Feuerbachs Straßen sind tagtäglich gewaltige Verkehrsmengen unterwegs. Allein auf der B 295, die durch Feuerbach und über den Pragsattel führt, fahren tausende Lastwagen und zehntausende Autos pro Tag. Doch das ist nur der Durchgangsverkehr. An Werktagen strömen zudem zehntausende Pendler, die in Feuerbach arbeiten, in den Stadtbezirk. Auch mehrere tausend auswärtige Schüler suchen täglich den Weg nach Feuerbach zu den hier ansässigen Berufsschulen. Auch der Ortskern mit dem Roser-Areal und den vielen Geschäften an der Stuttgarter Straße ist stark verkehrsbelastet. Für die 13-köpfige "Arbeitsgruppe Verkehr und Mobilität", die sich im Rahmen des Zukunftsforums Feuerbach bildete, stellte sich da die Frage: Wo fängt man thematisch an, wo hört man auf? Das Team legte sich auf zwei Schwerpunkte fest: Erstens: die Entwicklung eines zukunftsfähigen Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes. Und zweitens: die Möglichkeiten der verhaltensbezogenen Mobilitätssteuerung. Mit letzterem Punkt hat sich die Gruppe aus zeitlichen Gründen bisher noch nicht befasst. Dies soll noch erfolgen. Bei insgesamt sieben Sitzungen wurden in den Gruppen Themen wie das Radverkehrskonzept, der Nahverkehrsplan, das ÖPNV-Konzept, der Lärmverkehrsplan, der Autoverkehr und die Verkehrsströme auf den Feuerbacher Straßen behandelt. Ziel war, nicht nur den Ist-Zustand kritisch zu untersuchen, sondern auch Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Allein für die Fußgänger werden dem achtzehnseitigen Bericht der Arbeitsgruppe 16 Vorschläge und Maßnahmen aufgelistet, wie Moderator Martin Wöhr bei der Ergebnis-Präsentation im Bürgerhaus Feuerbach betonte. Die Gruppe bemängelt beispielsweise, dass angeblich an den Kindergärten an der Stuttgarter Straße und Wiener Straße gefährliche Zugangs- und Abholsituationen entstehen, weil dort vorhandene Parkplätze oft durch Dauerparker belegt seien.

Alles andere als ideal sei die Situation für Fußgänger im Bereich Rosergelände, Haus der Gesundheit, Marktkauf, Lidl, Marktkauf und Aldi, wenn sie die Straße überqueren müssen. Die Wege-Beziehung in diesem Bereich könnte verbessert werden, meinen die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe: "Die Verbindung ist derzeit nur über eine zentrale Ampelkreuzung möglich", sagen sie. Die Teilnehmer schlagen zudem vor, allgemein für die Stuttgarter Straße die Einführung einer Tempo-30-Zone zu prüfen. Großen planerischen Nachholbedarf sieht die Gruppe "Verkehr und Mobilität" auch beim Thema Barrierefreiheit in Feuerbach. Einer der neuralgischen Hauptpunkte sei nach wie vor der Feuerbacher Bahnhof: "Ein barrierefreier Zugang zu Gleis 2 ist zwingend erforderlich", schreibt die Gruppe in ihrem Bericht. Bordsteine abzusenken, könnte Rollstuhlfahrern insbesondere an Kreuzungen das Überqueren erleichtern. Weitere Verbesserungsvorschläge betreffen den öffentlichen Personennahverkehr: "In Feuerbach sind die S-Bahn, Stadtbahn, Busverkehr und Ortsbus sowie Taxi vertreten. Dennoch besteht ein großer Ergänzungsbedarf, insbesondere in den Erschließungen der Feuerbacher Rand- und Hanglagen", betonen die Vertreter der Gruppe. Eine Ausweitung des Ortsbus-Netzes sei sinnvoll, sagte Wöhr. Gleichzeitig wäre es von großem Vorteil, wenn vom Ortsbus auch die Bushaltestellen des ÖPNV-Netzes angefahren werden könnten. Verbessert werden sollte unbedingt die Buslinie 91 nach Botnang.

Mit dem derzeitigen Radwegenetz hat sich Stefan Tumback, der sich auch beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) engagiert, beschäftigt und eine Liste mit 17 Maßnahmen und Verbesserungsvorschlägen erarbeitet.

 

Von Georg Friedel
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau
Veröffentlicht am 17.03.2011