Besuch im Behindertenzentrum Feuerbach

Feuerbacher Konfirmanden wagten den „Blickwechsel“

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In der Kreativwerkstatt ist gerade Mittagspause. Das ist günstig, denn dann können die Konfirmanden und Konfirmandinnen in Ruhe anschauen, was man aus einfachen Obstkisten aus Holz alles machen kann, wenn man seine Phantasie spielen lässt. In der Kreativwerkstatt des Behindertenzentrums Feuerbach (BHZ) arbeiten Männer und Frauen mit einer Behinderung.

Die Konfirmanden der Kirchengemeinde Feuerbach lernten im Oktober beim Sozialpraktikum „Blickwechsel“ die Arbeitswelt und damit auch Lebenswelt von Menschen mit Behinderung im Stadtteil Feuerbach kennen. Sie besuchten das BHZ im Rahmen ihres Konfirmandenunterrichts. An die hundert  Menschen arbeiten derzeit im Behindertenzentrum am Pragsattel. Die Konfirmanden lernten die verschiedenen Werkstätten kennen, das Restaurant Cube, den Tafelladen, die Mensa und die Kerzenwerkstatt. Sie erfuhren, dass derzeit das Behindertenzentrum wieder sehr viele Aufträge aus der freien Wirtschaft hat. Während der Wirtschaftskrise war es genau umgekehrt, da kamen kaum Aufträge rein.

Die Konfirmanden hatten sich auf den Besuch vorbereitet. Sie informierten sich vorab, was eine Werkstatt für behinderte Menschen ist, welche Freizeitangebote das BHZ für Menschen mit Behinderung anbietet und was eine geistige Behinderung ist. So konnten sie beim Abschlussgespräch mit den Beschäftigten und Mitarbeitern gut ins Gespräch kommen. Es zeigt von großem Engagement, dass die Mitarbeitenden im BHZ schon zum zweiten Mal das Sozialpraktikum „Blickwechsel“ mit der Kirchengemeinde durchführen. “Unsere Hoffnung ist, dass durch „Blickwechsel“ die Konfirmanden Barrieren im Kopf gegenüber Menschen mit Behinderung abbauen und das BHZ durch Einkäufe oder gelegentliche Besuch im Bistro Cube anstatt im Mc Donald noch besser kennenlernen. Ein voller Erfolg wäre es, wenn in ein paar Jahren die Konfirmanden als Freiwillige im Diakonischen Jahr oder als  Bundesfreiwillige (Bufdis) für ein Jahr im BHZ arbeiten”, so die Koordinatorin des Sozialpraktikums der Kirchengemeinde Feuerbach, Pfarrerin Gerda Müller. Ein Konfirmand hat sich schon erkundigt, ob das möglich ist.
Veröffentlicht am 24.10.2011