Rund ein Viertel der in „Feuerbachs Wengert“ gelesenen Trauben, werden durch die kleine aber feine Genossenschaftskellerei in Bad Cannstatt mit modernsten Gerätschaften und Verfahren zu begehrten Tropfen verarbeitet.
Über 50 Mitglieder und Freunde des Bürgervereins
Feuerbach fanden sich am Kellereigebäude an exponierter Stelle am Römerkastell
ein, von wo aus der Blick weitläufig über die Dächer Cannstatts und des
Neckartales schweift. In Sichtweite liegt der heutige Travertinpark Bad
Cannstatt, wo jahrzehntelang das begehrte Gestein abgebaut und weltweit
verschickt wurde. In diese geologischen Formationen wurden auch die
Kellergewölbe der Genossenschaft getrieben, in die Fritz Raith vom Vorstand der
Cannstatter Weingärtner führte. Riesige Edel-Stahltanks nehmen rund 1,2
Millionen Liter auf und in imponierenden Eichenfässern, mit bis zu 4.000 l Fassungsvermögen,
reifen im altehrwürdigen Travertin-Gewölbekeller besondere Tropfen heran.
Rund
eine halbe Million Liter bringt eine Ernte der über 60 Hektar der
Genossenschaftsmitglieder ein. Ergänzend: Das Weinbauland Württemberg umfasst
11.500 Hektar. Fragen über Fragen überschütteten den geduldigen, kompetenten
Wengerter, der zudem in Mühlhausen den weithin bekannten „Stallbesen“ betreibt.
Schließlich hat doch jeder der Gäste seine eigenen Erlebnisse und Geschichten
rund um das Elixier Wein. Eine ebenso liebevoll vorbereitete Weinprobe, wie
auch mit viel Fachwissen rund um den Weinbau vorgetragene PC-Präsentation
brachte Gaumengenuss und noch viele weiteren interessanten Informationen. So
nahmen die Zuhörer staunend zur Kenntnis, dass die Steillagen, wie z.B. das
Cannstatter Zuckerle, aber auch die in Feuerbach mit Gräben und Mauern bebauten
Weinberge bis zu 1.500 Arbeitsstunden pro Hektar und Jahr in Anspruch nehmen,
während in flachen Anbaugebieten der Faktor Arbeit mittels Geräten und
Maschinen auf 200 Stunden begrenzt werden kann. Weinselig und mit vielen neuen
Kenntnissen machten sich die Feuerbacher auf den Weg über die Prag ins
Feuerbacher Tal, wo der Weinbau seit Jahrhunderten seine besondere Bedeutung
hatte und auf ca. 11 Hektar (zu Hochzeiten 140) immer noch hat. Ein hohes
kulturelles Gut, dessen Erhalt dem Bürgerverein auch ein besonderes Anliegen
ist.
Veröffentlicht am 29.06.2012