"Unser Stück vom Kuchen"

Warnstreik der IG Metall mit 2500 Teilnehmern in Feuerbach

Fotos: feuerbach.de Bild 1 von 2: Fotos: feuerbach.de

Bei einem Warnstreik-Aktionstag der IG Metall am 24. Januar forderten etwa 2500 Beschäftigte grosser Feuerbacher Unternehmen bessere Bezahlung und Bedingungen.

Zur Teilnahme waren unter anderem die Beschäftigten der Betriebe Bosch Feuerbach, Mahle-Behr, Coperion, KBA MetalPrint und Voith Turbo sowie die Siemens Niederlassung Stuttgart, L ́Orange und C. Haushahn aufgerufen. Die Demonstration startete um 09:15 Uhr von KBA MetalPrint (Wernerstr. 119) über Bosch Feuerbach, Tor 1 bis zur Kundgebung um 10:30 Uhr am Roser-Areal in Feuerbach-Mitte.

Auf der Kundgebung vor Ort sprachen Frank Sell, Betriebsratsvorsitzender bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach und der Betriebsratsvorsitzender der Siemens Niederlassung Stuttgart Petros Kalakikos sowie Martin Röll, Geschäftsführer der IG Metall Stuttgart. Moderiert wurde die Kundgebung von Stefan Groch, dem Vertrauenskörperleiter von Coperion.


Frank Sell, Betriebsratsvorsitzender bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach:
„Mit unseren Warnstreik-Aktionen zeigen wir den Arbeitgebern, wie ernst wir es meinen: Wir wollen einen vernünftigen Tarifabschluss – Wir wollen das individuelle Recht auf eine vorübergehende Arbeitszeitverkürzung! Und wir wollen eine gute Entgelterhöhung! Unsere Forderungen sind zeitgemäß und berechtigt und wir sind bereit, dafür auf die Straße zu gehen!“


Petros Kalakikos, Betriebsratsvorsitzender der Siemens Niederlassung Stuttgart:
„Für die Kolleginnen und Kollegen geht es speziell im Außendienst um das Recht, Arbeitszeit zu reduzieren. Jedoch nicht zu Lasten der „Übrigen“. Die Arbeitgeber müssen Themen, wie Erziehung und Pflege auch in die Personalplanung aufnehmen. Das wird nur mit einem Recht darauf und wieder zurück zur Vollzeit gehen!“


INFO: Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2018
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von 6 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will die IG Metall einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten durchsetzen.

Die Forderung zur Arbeitszeit sieht vor, dass die Beschäftigten ihre regelmäßige Arbeitszeit künftig ohne Begründungszwang für zwei Jahre auf bis zu 28 Stunden in der Woche reduzieren können. Danach besteht der Anspruch, auf die ursprüngliche Arbeitszeit zurückzukehren. Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit reduzieren, um Kinder unter 14 Jahren im Haushalt zu betreuen oder Familienangehörige zu pflegen, sollen einen fixen Zuschuss von 200 Euro erhalten, wenn sie ihre wöchentliche Arbeitszeit um mindestens 3,5 Stunden oder mehr reduzieren. Beschäftigte in Schichtarbeit oder anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen, die ihre Wahloption nutzen und ihre Jahresarbeitszeit (Schichten) verkürzen, sollen ebenfalls einen Entgeltzuschuss erhalten. Er soll bei 750 Euro pro Jahr liegen.

Mehr zur Tarifrunde der IG Metall: www.metall-tarifrunde-2018.de

Veröffentlicht am 24.01.2018