Beim 178. Bürgertreff des Feuerbacher Bürgervereins am 23. Januar ging es um das Thema Altlastensanierung weltweit und in Feuerbach bei Bosch - ein Thema, das unseren Stadtteil besonders betrifft; Stichwort: Schoch-Areal.
„Immer das Beste für die Beschäftigten“ - ein Kredo, das Firmengründer Robert Bosch von Anfang an beherzigte. Auch damals schon, in Zeiten der frühen Industrialisierung, setzte er als sozial eingestellter Unternehmer diese Maxime.
Nichts anderes gilt heute, wenn Geologe Stefan Eschbach und seine zwei Kollegen weltweit Produktions- und Verwaltungsstätten des Bosch-Konzerns in Sachen Umweltbelastung unter die Lupe nehmen. Auch in den Ländern Südostasiens oder Südamerikas etwa, wo laschere Umweltgesetze gelten, werden europäische bzw. deutsche Richtlinien angesetzt. Der Konzern mit ca. 400.000 Beschäftigten hat rund 1.600 Liegenschaften, davon ca. 400 Produktionsstätten, die zu betreuen sind. Dabei richtet sich die Arbeit des Liegenschaft- und Flächenmanagements von Bosch jeweils nach den Vorgaben des Landes, wobei weltweit ca. 60 Ingenieurbüros zur Unterstützung eingebunden werden.
In 2018 wurden weltweit rund 45 Mio. Euro zur Altlastensanierung von Bosch aufgewendet, in Deutschland ca. 20 Mio., davon alleine in Feuerbach an nachfolgender Baustelle 12 Mio.!
Zwischen Bregenzer- und Steiermärker Straße entsteht bis 2021 ein städtebaulich anspruchsvolles Objekt für über 2.000 Beschäftigte. Das Gelände war stark kontaminiert. Die Rückstände einer Teerfabrik und weitere giftige Stoffe von ehemals metallverarbeitenden Betrieben erforderten zur Beseitigung im ersten Schritt Großlochbohrungen bis 22 m Tiefe. Ausgeklügelte biologische und chemische Verfahren zur Bodenverbesserung und -säuberung folgen. Derzeit werden arbeitstäglich bis zu 2.000 t Aushub aus der bis zu 14 m tiefen Baugrube geholt. Insgesamt ca. 270.000 t.
Über 60 Mitglieder und Freunde des Bürgervereins verfolgten höchst interessiert die komplexe Materie, die kurzweilig und verständlich an diesem kalten Januarabend vorgetragen wurde.