Die Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie waren eine tiefe Zäsur: Kinder und Jugendliche wurden aus ihren gewohnten Strukturen herausgerissen.
Unterricht fand – oftmals nur eingeschränkt – als Lernen auf Distanz statt, und die wichtigen sozialen Kontakte waren auf ein Minimum reduziert. „Die Sommerferien sollen nun dazu genutzt werden, die durch Corona bedingten Auswirkungen bei den Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichsten Angeboten aufzuarbeiten“, so Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung.
Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen Wochen im Zusammenspiel verschiedener Kooperationspartner vielfältige Angebote für die Stuttgarter Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien erarbeitet. Ziel aller Angebote ist, dass die Kinder und Jugendlichen gut vorbereitet in die nächste Klassenstufe starten können. Neben der konkreten Wissensvermittlung integrieren viele der Angebote auch freizeitpädagogische Inhalte, so dass Lernen und Erholung in Balance sind.
Alle Angebote sind freiwillig sowie teilweise kostenlos, eine Anmeldung ist notwendig. Zum Teil werden die Kosten im Rahmen der Leistungen über das Bildungs- und Teilhabepaket des Jobcenters übernommen oder können über die Familiencard finanziert werden.
Ein Überblick:
vhs Sommerferienkurs
Bei den Sommerferienkursen der vhs Stuttgart geht es darum, Wissenslücken zu schließen. Intensive und kompakte Wiederholung des Lernstoffs der Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik stehen dabei im Fokus. In Kleingruppen sollen insbesondere die Schülerinnen und Schüler der künftigen Abschlussklassen gefördert werden. Das Besondere an den Kursen ist, dass die Kosten über das Bildungs- und Teilhabepaket des Jobcenters übernommen werden können.
Weitere Informationen unter www.stuttgart.de/bildungspartnerschaft oder telefonisch bei der vhs unter 0711/1873-800.
Ferienlerncamp für neuzugewanderte Jugendliche an beruflichen Schulen
Vom 3. Bis 7. August findet zum wiederholten Mal das Ferienlerncamp für neuzugewanderte Jugendliche statt, die das Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf (VAB) an beruflichen Schulen in Stuttgart besucht haben oder im kommenden Schuljahr besuchen werden. Initiiert wurde es von der Bildungskoordination für Neuzugewanderte der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft vor dem Hintergrund des großen Bedarfs an Unterstützung neuzugewanderter Jugendlicher an beruflichen Schulen. Die fünf Tage im Ferienlerncamp sind durch den Wechsel von schulischen, erlebnispädagogischen und berufsspezifischen Inhalten abwechslungsreich gestaltet. Im Mittelpunkt steht die individuelle Förderung in den Fächern Deutsch und Mathematik. Das Ferienlerncamp wird von der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft (stjg) gemeinsam mit dem Programm Gemeinschaftserlebnis Sport (GES) durchgeführt und findet im Kinder- und Jugendhaus Hallschlag statt. Anmeldungen zum Ferienlerncamp zur verbindlichen und kostenlosen Teilnahme sind möglich unter www.stjg.de/anmeldung oder über Benjamin Beslic (stjg), Telefon 0175/3444 856.
Sommerangebot des Deutsch-Türkischen Forums (DTF)
Beim DTF-Sommercamp vom 3. Bis 21. August erhalten Kinder, die die Vorbereitungsklassen an Grundschulen besuchen, die Möglichkeit, spielerisch und kreativ wieder ins Lernen zu kommen. Mit Liedern, Übungen und Spielen werden Deutschkenntnisse reaktiviert und Schulwissen angeregt. Die Kinder im Sommercamp werden dabei von Pädagoginnen und Pädagogen, geschulten Ehrenamtlichen sowie Künstlerinnen und Künstlern täglich von 9 bis 15 Uhr durch den Tag begleitet. Am Ende jeder Ferienwoche gibt es einen besonderen Abschluss mit kleinen Theaterszenen, eigene Geschichtshefte und einem selbst erstellten Hörspiel. Kinder aus Vorbereitungsklassen im Alter von acht bis elf Jahren können sowohl an allen drei oder einzelnen Wochen kostenlos teilnehmen. Das DTF- Sommercamp findet im Stadtteil- und Familienzentrum Stöckach statt.
Die Anmeldung erfolgt über ein Anmeldeformular bis zum 27. Juli beim DTF. Für Rückfragen und weitere Informationen: Clara Rex, Telefon 0711/24847473, E-Mail clara.rex@dtf-stuttgart.de.
Sommerschulen Baden-Württemberg
Seit vielen Jahren gibt es die Sommerschulen des Kultusministeriums. Sie basieren auf den zwei Säulen „Lernen“ und „Erleben“. Während im ersten Bereich vorwiegend das schulische Lernen im Vordergrund steht, geht es beim „Erleben“ um ein attraktives Rahmenprogramm. In Stuttgart finden in den Sommerferien 2020 drei Sommerschulen statt:
Standort Aktivpark Bergheide
Partner sind der Caritasverband und das Staatliche Schulamt Stuttgart. Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen, schwerpunktmäßig aus Vorbereitungsklassen. Das Konzept steht unter dem Motto: „Stark werden durch gemeinsames Lernen und Erleben“ und beinhaltet neben Mathe, Deutsch und Englisch erlebnispädagogische Aspekte im Niedrig- und Hochseilgarten sowie Lernen lernen, Demokratiebildung, kochen und tanzen.
Standort Elise von König Grundschule
Zielgruppe sind Grundschülerinnen und Grundschüler aus Münster und den umliegenden Stadtteilen. Das Konzept beinhaltet neben Mathe und Deutsch, soziale, sportliche und kulturelle Schwerpunkte.
Standort Stadtmedienzentrum Stuttgart
Zum ersten Mal findet in Stuttgart eine Sommerschule in Kooperation mit dem Stadtmedienzentrum statt. Weitere Partner der besonderen Sommerschule sind Gemeinschaftserlebnis Sport, Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, Evangelische Gesellschaft und die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft der Stadt. Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen der Ameisenbergschule, der Grund- und Werkrealschule Ostheim und der Raitelsbergschule. Es wird eine enge Verzahnung zwischen Lerninhalten in den Fächern Deutsch, Mathematik und den vielfältigen Medienbildungsangeboten des Stadtmedienzentrums geben. Um einen erlebnispädagogischen Anteil des Programms sicher zu stellen, verlassen punktuell einzelne Lerngruppen das Stadtmedienzentrum, zum Beispiel für Stadtteilerkundungen, Einrichtungsbesuche im Stadtteil, Spielangebote in der Natur, organisiert von den Kinder- und Jugendeinrichtungen des Stadtbezirks Stuttgart-Ost.
Die Anmeldung erfolgt direkt über die jeweilige Schule.
Lernbrücken in den Sommerferien
In diesem Sommer werden zum ersten Mal sogenannte „Lernbrücken“ in den letzten beiden Sommerferienwochen angeboten, in denen die Kinder versäumten Lernstoff aufarbeiten können. Die Teilnahme an diesem Förderprogramm des Landes ist nur auf Empfehlung der Lehrkräfte möglich. Es geht um die Stärkung der Basiskompetenz in den Fächern Deutsch und Mathematik. Den Unterricht übernehmen Lehrkräfte oder pädagogische Assistenten, die Gruppengröße liegt bei max. 16 Kindern, der Kurs findet in den beiden letzten Ferienwochen statt und umfasst täglich etwa vier Schulstunden am Vormittag. Die Teilnahme an diesem Kurs ist kostenfrei und eine Anmeldung nur über die Schule möglich.