In Zeiten der gecancelten Events setzt der Musikverein Stadtorchester Feuerbach (MSF) trotz schwieriger Lage für ihn selbst Kräfte in Bewegung, von denen er wohl kaum wusste, dass er sie überhaupt hat.
In diesem Jahr fällt - wie überall sonst ebenfalls - auch die Feuerbacher Kirbe dem Coronavirus zum Opfer. Zwischen April und Juli gab es zahlreiche Abstimmungsgespräche zwischen dem Musikverein Stadtorchester Feuerbach 1899 e. V. (MSF) als Festzeltbetreiber, dem Veranstalter Märkte Stuttgart sowie der Stadt Stuttgart.
Für den MSF war schnell klar, dass unter den aktuellen Umständen kein Festzelt aufgestellt werden kann. Es gab die Überlegung, stattdessen einen großen Biergarten zu betreiben. Die Schausteller hatten großes Interesse, ihre Fahrgeschäfte zu betreiben. Ein Vergnügungspark mit Biergarten auf dem Festplatz, ohne Krämermarkt, wäre denkbar gewesen. Jedoch hatten zahlreiche Faktoren, wie das kalkulatorische Risiko, die schwere Einschätzbarkeit der zu erwartenden Gäste, die Zusatzkosten für Hygienemassnahmen, der große Aufwand bei ggf. schlechtem Wetter und die Gefahr der Weiterverbreitung des Virus, nachdem viele Besucher zum Ferienende aus verschiedenen Urlaubsregionen zurückgekommen sind, den Musikverein dazu bewogen, eine Teilnahme abzusagen. Dies Gründe wurden seitens des MSF in einem gemeinsamen Gesprächstermin mit Märkte Stuttgart, Schaustellervertreter und Bezirksvorsteherin Andrea Klöber Anfang Juli vorgebracht. Ein weiterer, letztendlich entscheidender Grund, warum der MSF seine Teilnahme mit einem Biergarten abgesagt hatte war, dass zusätzlich auch ein professioneller Imbiss auf dem Festplatz zugelassen gewesen wäre. Ende Juli wurde letztendlich von Märkte Stuttgart entschieden, dass die Feuerbacher Kirbe, sowie alle anderen Kirben, abgesagt werden und es auch keine abgespeckte Version in Form eines Vergnügungsparks geben wird.
Der Musikverein steht komplett hinter der Entscheidung, da die Verantwortung für die Gesundheit der Musiker, Helfer und aller Besucher vor dem wirtschaftlichen Erfolg steht.
Selbstverständlich wird es ein sehr schweres Jahr für den Verein, fast komplett ohne Einnahmen. Deshalb und auch weil sich der Musikverein keinen September ohne Kirbe bzw. Vereinsveranstaltung vorstellen kann, sind für das Kirbe-Wochenende folgende Alternativen geplant:
KIRBE-SAMSTAG, 12.09.2020: Kirbe-Spendenwurst-to go
Der MSF bietet zwischen 11 - ca. 14 Uhr im Hof der Klagenfurterstr. 38 (bei Godel / gegenüber Trölsch) Würstchen zum Mitnehmen und ggf. Getränke auf Spendenbasis an. Evtl. spielt eine kleine Bläsergruppe.
KIRBE-SONNTAG, 13.09.2020: Festplatz-Konzert
Das Stadtorchester unterhält von 17-18 Uhr auf dem Festplatz in Feuerbach. Die Zuhörer nehmen in Kreisen mit ausreichend Abstand Platz. Es gibt nur begrenzt Stühle. Wer sich schnell genug unter info@mvfeuerbach.de bzw. Tel. 0711 / 810 66 21 (Anrufbeantworter) anmeldet, kann Stühle reservieren. Anderenfalls wäre gut, wenn Klappstühle mitgebracht werden könnten. Alternativ können die Kreise als Stehplätze genutzt werden. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Ein Hygienekonzept liegt vor und wir vor Ort ausgehängt.
Sollte es an einem der beiden Tage oder an beiden Tagen regnen, wird die Veranstaltung auf das folgenden Wochenende 19./20.09. verschoben. Weitere Informationen folgen auf der Homepage des MSF mvfeuerbach.de oder in der Presse.
Der Musikverein Stadtorchester Feuerbach 1899 e. V. würde sich über zahlreiche Besucher aus Feuerbach und Umgebung sehr freuen. Die Spendengelder, die hoffentlich durch diese Veranstaltungen eingenommen werden, würden dem Verein in dieser schwierigen Zeit ein Stück weiterhelfen. Denn leider gab es bisher keine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt für die Einnahmenausfälle. Die Ausgaben des Vereins für Dirigenten, Ausbildungsinstrumente und Noten laufen trotzdem weiter.
Derzeit ist noch nicht klar, ob die für das Jahresende geplanten Konzerte (Konzert in der Kirche am Volkstrauertag und Weihnachtskonzert des Jugendorchesters) durchgeführt werden können. In Innenräumen wird es schwierig, die Abstandsregeln einzuhalten, die für das Orchester gelten. Daher könnte der Auftritt auf dem Festplatz der erste und vorerst letzte seit langer Zeit mit dem Stadtorchester sein.