„Eric-Carle-Gymnasium“ statt „Neues Gymnasium Leibniz“?

"BFG"-Verfasser schlägt Änderung des Schulnamens zugunsten des berühmten Feuerbachers vor

J. Arendt, li., Eric Carle. re. Foto J. Arendt: Privat, Foto Eric Carle: www.eric-carle.com Bild 1 von 1: J. Arendt, li., Eric Carle. re. Foto J. Arendt: Privat, Foto Eric Carle: www.eric-carle.com

Wenn der Schöpfer eines weltbekannten Werkes lange in einem Ort gelebt hat, ehrt dieser seinen berühmten ehemaligen Bewohner normalerweise durch Benennung einer Straße oder öffentlicher Gebäude nach ihm (oder ihr).

Genau das fordert nun der ehemalige Feuerbacher Joachim Arendt, der sich mit dem historischen Archivprojekt „Begehbares Feuerbacher Gedächtnis“ um den Stadtbezirk verdient gemacht hat, hinsichtlich des weltberühmten US-Kinderbuchautors - und ebenfalls ehemaligen Feuerbachers - Eric Carle, dessen Todesmeldung letzte Woche die internationalen Nachrichten dominierte. Dieser hat mit seiner „Kleinen Raupe Nimmersatt“ in den 60er Jahren einen Weltbestseller der Kinderbuchliteratur geschrieben und von 1936 bis 1952 einen wichtigen Teil seiner Kindheit und seine gesamte Jugend in Feuerbach verbracht, bevor er in die USA emigrierte. Aus den Wäldern und Wiesen rund um Feuerbach hat er mit grosser Wahrscheinlichkeit die Inspirationen und Erinnerungen mitgenommen, die ihn später zu diesem Buch führen sollten.

Wahlweise mal auf Platz 32, mal auf Platz 50 wird das berühmte Kinderbuch Carles in verschiedenen Auflistungen der meistgelesenen Bücher aller Zeiten geführt... und liegt damit weit vor Goethe, Schiller oder Hesse. Nur das „Kommunistische Manifest“ von Marx und Engels liegt als einziges von Deutschen geschriebenes Buch (Luthers Bibel als Übersetzung mal Aussen vor gelassen) noch vor der berühmten Raupe. Man kann somit sagen, dass ein ehemaliger Feuerbacher Einwohner Urheber des zweitmeistgelesenen Buches aller Zeiten eines Deutschstämmigen Autors bzw. Autors mit Deutschen Wurzeln ist.

Eine solche Ehrung Carles ist keine neue Idee, in einer e-Mail an Bezirksvorsteherin Andrea Klöber, die auch unserer Redaktion vorliegt, schlägt Arendt nun aber konkret eine Umbenennung des aus dem Zusammenschluss der beiden Feuerbacher Gymnasien „Neues Gymnasium“ und „Leibniz-Gymnasium“ entstandenen „Neues Gymnasium Leibniz“ zu einem neuen Namen vor, der den Namen Eric Carle enthalten würde.

Hier der originale Wortlaut der eMail:
„Sehr geehrte Frau Klöber,
Ihnen ist es sicher nicht verborgen geblieben, dass der aus Feuerbach stammende, weltberühmte Kinderbuchautor Eric Carle am 23.05.2021 in den USA verstorben ist. Wie Sie wissen, haben wir Carle ja schon zu seinen Lebzeiten durch eine Tafel am Hause Dieterlestraße 16 sowie in meinem Buch und Internetportal "Begehbares Feuerbacher Gedächtnis" mit Text und Bild geehrt.
In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals eine Idee aufgreifen, welche wohl diskutiert, aber nicht realisiert wurde. Der aktuelle Name des aus Leibnizgymnasium und Neuem Gymnasium zusammengesetzten Schulkomplexes scheint mir keine besonders gute Lösung zu sein. Aus diesem Grunde schlage ich vor, dass neben dem Bezirksbeirat auch andere Verantwortliche beraten sollten, den Namen Eric Carle (nun also posthum) als Paten für die erwähnte Schule, in die ja auch Carle eine Zeitlang gegangen war, einzusetzen. Sollte das nicht gelingen, so meine ich, gäbe es sicher noch andere Möglichkeiten, Eric Carle zu ehren.“


Dipl.-Ing. Joachim Arendt ist Verfasser und Initiator des „Begehbaren Feuerbacher Gedächtnisses“ („BFG“), eines auf historische Gebäude und Objekte basierenden Feuerbacher Archivs, das durch zahlreiche Schau- und Infotafeln in ganz Feuerbach, einem umfassenden Online-Archiv hier auf feuerbach.de sowie in Buchform veröffentlicht wurde.

Auf www.eric-carle.com finden Sie alle Infos über Eric Carle.

Veröffentlicht am 31.05.2021