Was der eine nicht mehr braucht, ist der Schatz des anderen. Im Stadtbezirk ist deshalb ein neues Tausch-Häusle entstanden und lädt zum Nachmachen ein.
Im September haben die Nachbarn Karin Ieva und Matthias Kluth einen Ort zum Tausch von Gegenständen aller Art in der Thüringer-Wald-Straße 49 verwirklicht. Die Idee dazu entstand bei beiden unabhängig voneinander, und über das Forum „nebenan.de” kam das eine zum anderen: Das wetterfeste „Tausch-Häusle“ mit rotem Dächle hat Matthias Kluth aus gebrauchten Brettern und gespendeten Materialien liebevoll zusammengebaut, bei Karin Ieva fand es den Ort seiner Bestimmung. Geleitet werden beide vom Nachhaltigkeitsgedanken und der Hoffnung, einen Kreislauf zu schaffen: „Man hat so viele alte Sachen zu Hause, die nur herumliegen, aber noch funktionstüchtig sind und die man einfach loswerden möchte“, sagt Matthias Kluth. Im Häusle kann man Dinge tauschen, ein- fach nur etwas bringen oder auch einfach nur etwas mitnehmen.
Aufgrund meines Engagements und meiner Erfahrung mit dem Feuerbacher Bücherschrank standen wir in den letzten Monaten immer wieder im Austausch: Ich erfuhr, dass Wanderer, Radfahrer aber auch viele Nachbarn sehr neugierig sind, was es mit dem Häusle auf sich hat und welche neuen Sachen sich darin befinden. Und schon so manches Kuriosum wurde im „Tausch-Häusle“ abgelegt. Es sollte immer eine gute Mischung verschiedener Dinge darin sein, darum bitten die beiden Betreiber darum, zum Beispiel für Bücher auch andere Möglichkeiten zu nutzen, etwa den Bücherschrank.
Karin Ieva berichtet, dass das Angebot sehr gerne in Anspruch genommen wird. Damit es immer ordentlich aussieht, kümmert sie sich auch gerne mehrmals in der Woche um den Inhalt.
Das meiste, was gebracht wird, ist in Ordnung. „Es sind immer wieder tolle Sachen dabei, wie Kleidung, Schmuck, schöne gebrauchte Haushaltswaren oder Spiele“, erzählt sie. Auch ich habe sofort eine gelbe Tasse gefunden, die unbedingt mitgenommen werden musste.
Inzwischen ist auch noch ein Briefkasten am Häusle hinzugekommen, für Mitteilungen oder eine Kontaktaufnahme mit den Betreibern. Hier kann sich auch melden, wer selbst ein Häusle bereitstellen oder weitere Ideen in Feuerbach verwirklichen möchte. Diese Idee begrüße ich sehr! Um den Austausch noch gemütlicher zu gestalten, gibt es noch eine weitere Idee von Karin Ieva: Sie möchte gerne für eine Sitzgelegenheit am Tausch-Häusle sorgen, damit man auch ins Gespräch kommen kann.
Etwas Nützliches für die Gesellschaft schaffen – dieses ehrenamtliche Engagement kann anderen ein Vorbild sein. Matthias Kluth und Frau Karin Ieva freuen sich über Ihren Besuch. Und wer selbst ein Tausch-Häusle im Garten stehen haben möchte, den berät Matthias Kluth gerne.