Begehbares Feuerbacher Gedächtnis

Gaswerk

Heilbronner Straße 76

Gaswerk um 1900 (Bild: Archiv Rieker) Bild 1 von 4: Gaswerk um 1900 (Bild: Archiv Rieker)

Die fortschreitende Industrialisierung Feuerbachs in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts sowie die gleichermaßen schnell wachsende Bevölkerungszahl löste natürlich auch den Bedarf an Energie aus. Und so war es der Gewerbeverein, welcher im Jahre 1887 den Bau eines Gaswerks anregte, wofür die Firma Merkle aus Cannstatt vertraglich verpflichtet wurde. Schon 1888 konnte man das neue Gaswerk in der früheren Ludwigsburger und seit 1936 so genannten Heilbronner Straße (zwischen den Einmündungen der heutigen Borsig- und der Kruppstraße) in Betrieb nehmen. Schnell hatte man Gasleitungen zu den Verbrauchern verlegt, die mit Leucht- und Nutzgas versorgt wurden. Im Jahre 1902 ging das Gaswerk in den Besitz der Gemeinde Feuerbach über, die 1907 mit dem Bau eines Apparatehauses, eines Reinigers und eines größeren Gasbehälters eine umfangreiche Erweiterung vornahm. Wegen des weiterhin wachsenden Bedarfs war die Kapazität des Gaswerks bis zum Jahre 1916 erschöpft. Da eine erneute Erweiterung an den Kosten scheiterte, schloss die Stadt Feuerbach mit der Stadt Stuttgart einen Vertrag zur Belieferung von Gas, welches in das Feuerbacher Netz eingespeist wurde. Die Produktion von Gas im Feuerbacher Gaswerk wurde daraufhin nach 28 Jahren eingestellt. Der Gaskessel diente noch eine Zeitlang als Lagerraum, aber erst in den 1960-er Jahren wurde er demontiert. Die Gebäude überlebten noch bis Mai 1980.

Das Gelände wurde von der Firma Hahn&Kolb übernommen (s. Bild 3).

 

Quellen: J. Hagel, K. Müller